Liebe Leser,
Deutschland gilt allgemein als ein reiches Land. Man schaut auf die Wirtschaftskraft und das Bruttoinlandsprodukt, also die Summer der pro Jahr hergestellten Waren und Dienstleistungen und erwartet, dass sich diese auch in einem großen Reichtum widerspiegeln. Dem ist aber nicht so, wie eine aktuelle Studie des IWF erkennen lässt.
Weil der Internationale Währungsfonds nicht nur auf die wirtschaftlichen Daten schaut, sondern primär die vorhandenen Vermögenswerte den aufgehäuften Verbindlichkeiten gegenüberstellt sind Länder wie Kenia und Uganda reicher als Deutschland, denn Deutschland weist wie viele andere westliche Industriestaaten auch ein negatives Nettovermögen aus.
Ein Grund für dieses schlechte Abschneiden ist die Rohstoffarmut des Landes. Länder, die wie Norwegen oder Russland über Öl oder andere Rohstoffe verfügen, kommen auf wesentlich höhere Vermögenswerte. Ein weiterer Grund, der das deutsche Vermögen zu einem negativen Nettovermögen macht, ist die Höhe der Verbindlichkeiten.
Hier schaut der IWF nicht nur auf die offiziellen Staatsschulden, sondern auch auf die in der Vergangenheit gemachten Versprechungen des Staates, die in der näheren und ferneren Zukunft Zahlungsverpflichtungen darstellen werden. Zu nennen sind hier vor allem die Pensionsverpflichtungen des Staates.
Die hohen Zuschüsse zur gesetzlichen Rentenversicherung hat der IWF dabei noch nicht einmal berücksichtigt, weil die umlagefinanzierte Rentenversicherung nicht dem Staat sondern den Beitragszahlern gehört. Rechnet man diese Verpflichtungen zu den Staatsschulden und den Beamtenpensionen hinzu, fällt die Bilanz noch trostloser aus.
Dass Frankreich, Großbritannien und die USA auch kein positives Nettovermögen ausweisen, tröstet nur bedingt, denn es zeigt, dass auf viele Staaten in der Zukunft massive Probleme zukommen werden. Oder anders formuliert: Wer sich als Bürger zu sehr auf den Staat verlässt, der könnte am Ende verlassen sein.
Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Tag und grüße Sie herzlich