Kein anderer Dax-Konzern hat in den USA so viel Gewicht auf der Waagschale wie die Deutsche Telekom. Die Tochter T-Mobile US ist mit 130 Millionen Kunden der zweitgrößte Mobilfunkanbieter der USA und mit einer Marktkapitalisierung von knapp 300 Milliarden Dollar sogar wertvoller als der Bonner Gesamtkonzern. Entsprechend ist die Telekom darum bemüht, der neuen Regierung in Washington zu gefallen.
Hintergrund: T-Mobile hatte sich in den USA in den letzten Jahren besonders für Gleichberichtigung und Diversität (DEI) eingesetzt. So sponsorte das Unternehmen tatkräftig unter anderem den Pride Day. Doch unter Donald Trump gibt es nun einen Paradigmenwechsel und – zumindest auf Bundesebene – eine rigorose Abkehr vom sogenannten „Wokeism“.
Entsprechend begeben sich auch immer mehr Unternehmen auf Linie des Präsidenten, aus Angst vor politischen oder regulatorischen Bestrafungen aus dem Weißen Haus.
Deutsche Telekom: T-Mobile US fährt DEI-Programme nach Drohung der FCC zurück
Laut einem Bericht des „Handelsblatts“ hat T-Mobile US inzwischen in einem Schreiben an die US-Behörde FCC angekündigt, die DEI-Programme zu kürzen oder teilweise gar komplett zu beenden. Offenbar hatte der Staat der Telekom-Tochter zuvor die Pistole auf die Brust gesetzt.
Hintergrund: 2024 hatte T-Mobile US angekündigt, gemeinsam mit einer schwedischen Investmentfirma den Glasfaserbetreiber Lumos zu übernehmen. Zuständig für die Genehmigung der Akquisition ist die Behörde FCC, die seit Trumps Amtsübernahme von Brandan Carr geleitet wird, der als eiserner Unterstützer des Präsidenten gilt – zum Beispiel auch im Kampf gegen kritische Medien.
Dem „Handelsblatt“ zufolge hatte Carr T-Mobile inzwischen damit gedroht, die Übernahme abzulehnen, sollte die Telekom-Tochter ihre DEI-Programme nicht rückgängig machen.
Telekom-Chef Höttges berichtet über anti-woke Drohschreiben der US-Regierung
Doch damit nicht genug: Wie Telekom-Chef Timotheus Höttges auf der Hauptversammlung am Mittwoch berichtete, hat der Konzern Drohschreiben von der US-Regierung erhalten, die sich auch auf die Geschäfte in Europa beziehen. Die Schreiben sind demnach an verschiedene Telekom-Töchter in Europa gegangen. Absender waren die jeweiligen US-Botschaften.
Betroffen seien vor allem jene Firmen gewesen, welche diesen Botschaften Dienstleistungen zur Verfügung stellen. Die Briefe seien in der Regel mit dem Verweis darauf beantwortet worden, dass die Vorschriften aus den USA „keine Sachverhalte in Europa regeln“, so Höttges laut „Handelsblatt“. Der Manager betonte auf dem Aktionärstreffen explizit, dass in Europa die klaren Ziele zur Chancengleichheit gesetzlich verankert seien.
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