Deutsche Telekom-Aktie: Es geht los!

Die Deutsche Telekom greift dem eigenen Aktienkurs unter die Arme und wehrt sich damit erfolgreich gegen eine schlechte Marktstimmung.

Auf einen Blick:
  • Die Deutsche Telekom beginnt mit dem Rückkauf eigener Aktien im großen Stil.
  • Dem Aktienkurs verleiht das ordentlich Rückenwind.
  • Am Mittwoch reichte es sogar für den Spitzenplatz im DAX.

Liebe Leserin, Lieber Leser,

die Deutsche Telekom blickte kürzlich sichtlich erfreut auf den Jahreswechsel zurück. An Silvester hielten nicht nur die Netze dem erwarteten Ansturm stand. Der Konzern berichtete auch über einen deutlichen Anstieg bei der Datennutzung und konnte zudem eine noch immer häufige Verwendung der guten alten SMS feststellen. Nichts zu sehen war davon, dass der Kundenandrang nachgelassen hätte, was auch den Aktionären gefallen dürfte.

Das neue Jahr beginnt nun ebenfalls sehr erfreulich. Am Mittwoch ließ die Deutsche Telekom verlauten, mit einem großangelegten Programm zum Rückkauf eigener Aktien begonnen zu haben. Darüber berichtete unter anderem das „Handelsblatt“. Es handelt sich um eine von mehreren Maßnahmen, um den eigenen Aktienkurs endlich wieder in höhere Gefilde bewegen zu können. Angekündigt wurde das Ganze bereits im November. Nun sollen bis Anfang April 550 Millionen Euro fließen. Insgesamt sind bis zu zwei Milliarden Euro für kurssteigernde Maßnahmen eingeplant.

Die Deutsche Telekom-Aktie wehrt sich gegen den Trend

Das Timing für die Ankündigung hätte aus Sicht der Aktionäre kaum besser ausfallen können. Die Marktstimmung am Mittwoch hätte aufgrund neuer Sorgen um eine Eskalation im Nahen Osten kaum schlechter ausfallen könnten. Die jüngste Rallye bei DAX und Co. fand ein abruptes Ende und es ging mit den meisten Titeln im hohen Tempo abwärts. Einige wenige Gewinner ließen sich aber feststellen, und dazu gehörte auch die Aktie der Deutschen Telekom.

Deutsche Telekom Aktie Chart

Jene konnte sich um 1,46 Prozent in Richtung Norden bewegen und damit den Spitzenplatz im DAX erobern. Charttechnisch erfüllt das Papier nun auch alle Voraussetzungen, um nach dem Dip im Dezember den Weg zurück in Richtung Aufwärtstrend zu finden. Die Meldungen bieten auch einen Gegenpol zu Befürchtungen darum, dass der Bund seinen Anteil an Telekom-Aktien deutlich reduzieren könnte.

War das erst der Anfang für die T-Aktie?

Die weiteren Aussichten für die Aktie der Deutschen Telekom sind durchaus interessant. Nicht nur das Management betrachtet den Titel mit Blick auf die fundamentale Ausgangslage als unterbewertet. Von vielen Analysten sind ähnliche Worte zu hören. Laut Daten der Seite „finanzen.net“ wird die Aktie derzeit von zehn Experten zum Kauf empfohlen. Verkaufsempfehlungen sind ebenso wenig zu finden wie neutrale Einschätzungen. Die Börsenprofis scheinen sich also weitgehend einig darüber zu sein, dass es für die T-Aktie nur noch bergauf gehen kann.

Operativer Cashflow pro Quartal für Deutsche Telekom

Quartal
Mio. €

30.09.24
10.810
30.06.24
10.280
31.03.24
9.614
31.12.23
8.742
30.09.23
9.692
30.06.23
9.306
31.03.23
9.558
Entwicklung des operativen Cashflows von Deutsche Telekom

Zusätzlichen Auftrieb könnte die Aktie durch den Verkauf von Anteilen an der schwer erfolgreichen Tochter T-Mobile bekommen. Bisher war dies im Unternehmen kein Thema. Nach einem sehr erfolgreichen Jahr 2024 scheint nun ein Umdenken stattgefunden zu haben. Wie Börsenmitteilungen aus dem Dezember zu entnehmen ist, sollen bis Anfang März bis zu 23 Millionen Anteilsscheine veräußert werden, was der Telekom beim derzeitigen Kurs bis zu 3,3 Milliarden Euro in die Kassen spülen könnte.

T-Mobile gibt den Ton an

Es ist davon auszugehen, dass die Deutsche Telekom weiterhin ihre Mehrheitsbeteiligung an der US-Tochter halten wird. Denn jene sorgt nicht nur in Form von Aktienverkäufen für einen Geldregen in Bonn. Auch durch Dividenden fließen mittlerweile Milliarden an die Anteilseigner, wovon die Telekom natürlich in besonderer Weise profitiert. Nicht umsonst kündigte die Telekom bereits an, T-Mobile künftig mehr Gewicht verleihen zu wollen.

Das eingenommen Geld wiederum kann die Telekom sehr gut gebrauchen, um hierzulande die Infrastruktur auszubauen und für bessere Voraussetzungen zu sorgen, mit denen sich auch die Börsianer wieder überzeugen lassen. Unter dem Strich könnte es für den Telekommunikationskonzern kaum besser laufen, wenngleich die großen Erfolge von T-Mobile US ein wenig als Glücksfall anzusehen sind.

Nicht mehr weit

Zumindest zum Teil wird dies an der Börse auch honoriert und die Aktie der Deutschen Telekom blickt auf Jahressicht mit Zugewinnen von knapp 16 Prozent auf ein klar positives Fazit. Mit 22,28 Euro per Handelsschluss am Mittwoch ist das Papier auch vom 52-Wochen-Hoch bei 23,12 Euro nicht weit entfernt. Der Plan ist allerdings, dass noch in diesem Jahr in sehr viel höhere Gefilde aufwärtsgehen wird.

Unter den Analysten wird das als recht wahrscheinlich angesehen. Bei JPMorgan werden satte 31 Euro als Kursziel ausgegeben. Natürlich gibt es auch vorsichtigere Naturen. Doch selbst das eher überschaubare Kursziel von Jefferies bei 23,60 Euro lässt einen Anstieg über die letzte Bestmarke vermuten, wenn auch nur eher knapp. Mit noch weniger rechnet aktuell keines der großen Analysehäuser.

Deutsche Telekom: Der Kurs ist gesetzt!

Die Aktie der Deutschen Telekom hat sich bereits als krisenfest bewiesen, weshalb die Anleger den derzeitigen Marktsorgen eher entspannt begegnen können. Die Voraussetzungen für weitere Kurssteigerungen im laufenden Jahr sind erst einmal erfüllt. Garantien lassen sich zwar nie aussprechen. Doch käme es tatsächlich einer kleinen Überraschung gleich, sollte die Deutsche Telekom sich im Jahr 2024 nicht wenigstens eine positive Tendenz herausarbeiten können.

Auf dem derzeit noch immer recht niedrigen Niveau ist die Aktie damit auch für Neueinsteiger nicht uninteressant. Risiken ergeben sich aber durch noch immer nicht ganz rund laufenden Geschäfte auf dem heimischen Markt, welche die Börsianer mit schöner Regelmäßigkeiten zu verschrecken wissen. Ob diesbezüglich im neuen Jahr mit Besserung zu rechnen ist, das hat sich bisher noch nicht herauskristallisiert. Die T-Aktie ist damit letztlich ein aussichtsreiches Investment, aber noch lange keine sichere Bank.

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