Deutsche Telekom-Aktie: Eingeknickt!

Die Deutsche Telekom beansprucht gerne für sich, sich besonders stark für Themen wie Gleichberechtigung und Inklusion einzusetzen. Zumindest in Europa sollen solche Ziele auch weiterhin verfolgt werden. Die Tochter T-Mobile geht indes ihren eigenen Weg. Dort versprach man der FCC kürzlich, DEI-Initiativen zu streichen und damit dem Kurs der Trump-Regierung zu entsprechen.

Auf der Hauptversammlung am Mittwoch bestätigte Konzernchef Tim Höttges nun auch, dass es im Vorfeld entsprechende Drohschreiben gegeben habe. Hätte T-Mobile sich geweigert, ihre Diversitätskampagnen zurückzufahren, so hätte die US-Regierung sich wohl bei möglichen Übernahmen querstellen können. Dieses Risiko scheint man nicht eingehen zu wollen.

Deutsche Telekom: In bester Gesellschaft

Für das Verhalten muss die Deutsche Telekom sich durchaus Kritik gefallen lassen. Gleichwohl ist die US-Tochter längst nicht das einzige Unternehmen, welches unter dem Druck der US-Regierung nachgibt. Zahllose US-Konzerne haben ihre Bemühungen rund um DEI wieder eingestampft und nur wenige sträuben sich bislang dagegen, die Ideologie von Trump und seinen Anhängern zu unterstützen.

Aus Anlegersicht mag das Ganze sogar eine Erleichterung sein. Die Deutsche Telekom bewegt sich aus dem Fadenkreuz von Trump heraus und profitiert zusätzlich davon, dass die von Zöllen weitgehend unberührt bleibt. Es scheint also, als könne im Hintergrund munter weiter am Wachstum gebastelt werden.

Kein Kursfeuerwerk in Sicht

Deutsche Telekom Aktie Chart

Euphorie kommt allerdings dennoch nicht auf, denn die enorme Unsicherheit an den Märkten macht aktuell vor nichts und niemandem Halt. Auch die Aktie der Deutschen Telekom kämpft am Freitag mit Verlusten, welche den Kurs im frühen Handel um 3,2 Prozent auf 30,70 Euro in die Tiefe trieben. Weder anhaltende Wachstumssignale noch ansehnliche Dividenden scheinen die Anleger über die vielen Ungewissheiten hinwegtrösten zu können.