Deutsche Post: Briefankündigung – sinnvoll oder überflüssig?

Die Deutsche Post arbeitet an der Briefankündigung. Damit sollen Verbraucher künftig schon vorher erfahren können, was im eigenen Briefkasten ankommen wird. Jetzt hat der Bonner Konzern hierzu Fortschritte vermeldet. Demnach habe man in Kooperation mit den E-Mail-Anbietern GMX und WEB.DE einen Ende 2019 gestarteten Pilottest erfolgreich abschließen können. Beteiligt an dem Test waren 500 GMX-Nutzer.

Post will Daten speichern – geltende Standards aber einhalten

Künftig sollen sich sämtliche Nutzer von GMX und WEB.DE per E-Mail über Briefe informieren lassen können, die noch im Versandnetz der Post stecken und später von Zustellern in den häuslichen Briefkasten eingeworfen werden. Dabei werde das Kuvert der entsprechenden Sendung fotografiert und auf Verlangen des Empfängers via E-Mail gesendet. Hierfür sei eine explizite Einwilligung sowie Beauftragung der Post durch den Briefempfänger erforderlich. Für Privatkunden soll das Angebot, das im Sommer anlaufen wird, kostenlos sein.

Die Post will dabei nach eigenen Angaben auch besonderen Wert auf den Datenschutz legen und sämtliche entsprechenden gesetzlichen Standards einhalten. So werde man die Briefe nicht öffnen und die Datenübertragung per E-Mail über abgesicherte IT-Systeme in Deutschland durchgängig verschlüsseln. Die erhobenen Daten sollen jedoch gemäß der DSGVO verarbeitet und gespeichert werden.

Nutzerpotenzial: 34 Millionen Menschen

„Mit dem neuen Service der Briefankündigung schlagen wir die Brücke zwischen der analogen und der digitalen Kommunikationswelt und bieten unseren Kunden einen konkreten Mehrwert. Sie erhalten damit eine höhere Transparenz über die Zustellqualität der Deutschen Post und die Möglichkeit, sich jederzeit und überall über eingehende Briefpost zu informieren“, sagte Post-Vorstandsmitglied Tobias Meyer.

„Diese Idee hat unsere Nutzer schon im Testbetrieb begeistert. Daher freuen wir uns, das Produkt ab Sommer allen 34 Millionen E-Mail-Nutzern von WEB.DE und GMX in Deutschland anzubieten, so dass zum Start bereits jeder zweite deutsche Internet-Nutzer den Service kostenlos aktivieren kann.“, so Jan Oetjen, der das Geschäft der E-Mail-Dienste GMX und WEB.DE leitet, die beide zum United Internet-Konzern gehören.

Ab 2021 will man auch Brieföffnung anbieten

Übrigens: Die Post will im kommenden Jahr die Kooperation noch weiter ausbauen. Dann will man den Nutzern anbieten, im Vorhinein auch über den Sendungsinhalt informiert zu werden. „Somit können Kunden eingehende Briefe schon vorab und mobil auf dem Smartphone lesen, bevor sie physisch in ihrem Briefkasten zugestellt werden“, so die Pressemitteilung. Natürlich sei auch hier eine explizite Einwilligung und Beauftragung vorausgesetzt.

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