Deutsche Börse hebt Prognose erneut an: Wachstum dank SimCorp und ESG

Deutsche Börse hebt Prognose für 2024 erneut an. Q3-Zahlen zeigen starkes Wachstum dank SimCorp-Übernahme und hoher Nachfrage nach ESG-Lösungen.

Auf einen Blick:
  • Deutsche Börse erzielt 18 % Umsatzwachstum im dritten Quartal 2024.
  • Integration von SimCorp und Nachfrage nach ESG-Lösungen treiben Wachstum.
  • Prognose für das Gesamtjahr auf 5,8 Mrd. EUR Umsatz angehoben.

Die Deutsche Börse AG hat in ihrem dritten Quartal 2024 erneut starke Ergebnisse erzielt und konnte ihr Wachstum fortsetzen, trotz eines insgesamt volatilen Marktumfelds. Die Zahlen zeigen sowohl solides organisches Wachstum als auch positive Auswirkungen von Übernahmen wie der von SimCorp.

Die Deutsche Börse AG, eine der führenden Börsenorganisationen weltweit, bietet neben dem Handel mit Wertpapieren auch Dienstleistungen in den Bereichen Clearing, Abwicklung und Risikomanagement an. Die Gruppe hat sich im Jahr 2024 strategisch verstärkt und profitierte dabei von ihrer Horizon 2026-Strategie, die auf langfristiges strukturelles Wachstum abzielt. Durch die Übernahme von SimCorp und den Fokus auf ESG-Lösungen (Umwelt, Soziales und Governance) festigt die Deutsche Börse ihre Rolle als globaler Finanzinfrastrukturanbieter.

Umsatzsteigerung und stabiles Ergebniswachstum

Im dritten Quartal 2024 stiegen die Nettoerlöse der Gruppe um 18 % auf 1.403,9 Mio. EUR im Vergleich zu 1.188,3 Mio. EUR im Vorjahr. Besonders positiv wirkte sich das Wachstum im Bereich Investment Management Solutions aus, das durch Neukundengewinne im Bereich Software-Lösungen stark anstieg. Organisch wuchs der Umsatz ebenfalls um 9 %, während die SimCorp-Übernahme weitere 9 % zum Wachstum beitrug​.

KennzahlenQ3 2024Q3 2023Veränderung
Nettoerlöse (Mio. EUR)1.403,91.188,318 %
EBITDA (Mio. EUR)801,8684,817 %
Periodenüberschuss (Mio. EUR)468,7414,913 %
Ergebnis je Aktie (EUR)2,422,1612 %

EBITDA und Gewinnentwicklung

Das EBITDA stieg ebenfalls um 17 % auf 801,8 Mio. EUR, angetrieben durch die starke Nachfrage nach Derivaten und die zunehmende Handelsaktivität, insbesondere im Strom- und Zinsderivatgeschäft. Die operativen Kosten erhöhten sich zwar um 20 %, was größtenteils auf die Akquisition von SimCorp und allgemeine Inflationseffekte zurückzuführen ist, dennoch blieb das Ergebnis insgesamt stabil. Der Periodenüberschuss für die Anteilseigner belief sich auf 444,9 Mio. EUR (468,7 Mio EUR gesamt), was einem Wachstum von 11 % gegenüber dem Vorjahr entspricht​.

Wachstumschancen durch die SimCorp-Übernahme

Eine der bedeutendsten Entwicklungen in diesem Jahr war die Übernahme von SimCorp, einem Anbieter von Softwarelösungen für das Investmentmanagement. Die Integration dieses Geschäftsbereichs verhalf der Deutsche Börse zu einem Umsatzwachstum von 69 % im Segment Investment Management Solutions. Diese strategische Übernahme wird als wichtiger Wachstumstreiber in den kommenden Jahren gesehen, insbesondere da SimCorp bedeutende Marktanteile in den USA gewinnen konnte​.

Herausforderungen und Risiken

Trotz des starken Umsatzwachstums sieht sich die Deutsche Börse auch mit Herausforderungen konfrontiert. Die Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) und die US-Notenbank (FED) sowie die Volatilität an den Märkten könnten das Zinsdifferenzgeschäft belasten, das bislang von höheren Zinsen profitierte. Dennoch konnten diese negativen Effekte im dritten Quartal durch den starken Volumenzuwachs in anderen Geschäftsbereichen kompensiert werden.

Deutsche Boerse AG Aktie Chart

Ausblick: Nachhaltiges Wachstum erwartet

Für das Gesamtjahr 2024 hat die Deutsche Börse ihre Prognose erneut angehoben und erwartet nun Nettoerlöse von rund 5,8 Mrd. EUR sowie ein EBITDA zwischen 3,3 und 3,4 Mrd. EUR. Das Unternehmen profitiert weiterhin von starken strukturellen Wachstumstreibern, insbesondere im Bereich Commodities und ESG-Lösungen. Anleger sollten im nächsten Quartal besonders auf die Fortschritte bei der Integration von SimCorp sowie auf die Entwicklungen in den Bereichen Zinsderivate und Strommärkte achten, da diese weiterhin für starke Ertragssteigerungen sorgen dürften.

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