Die zurückliegende Woche war für die Deutsche Bank lediglich an der Börse erfolgreich: Mehr als zehn Prozent zog der Aktienkurs von Deutschlands größtem Finanzinstitut an. Dabei waren die Vorgaben alles andere als günstig. Laut Medienberichten erklärte die Deutsche Bank im Zuge ihrer Umstrukturierung das Geschäftsjahr 2018 nun nachträglich zu einem Verlustjahr – es war damit das vierte in Folge. Ab der kommenden Woche hingegen könnte es vor allem für drei ehemalige Führungsfiguren ungemütlich werden.
Vom Landgericht freigesprochen
Denn ab Dienstag werden vor dem Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe die Freisprüche für die einstigen Deutsche-Bank-Chefs Rolf Breuer, Josef Ackermann und Jürgen Fitschen im Zusammenhang mit der Pleite des Medienmoguls Leo Kirch geprüft. Laut Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung war ein ranghohes Quintett ab 2015 vor dem Landgericht angeklagt, das im Kirch-Prozess gezielt gelogen haben soll, um die Milliardenklagen des längst verstorbenen Medienunternehmers abzuwenden. Das Gericht hatte nach einem Jahr und 35 Verhandlungstagen die Angeklagten, darunter auch der frühere Aufsichtsratschef Clemens Börsig sowie der einstigen Personal- und Rechtsvorstand Tessen von Heydebreck, im Jahr 2016 freigesprochen. In diesen beiden Fällen seien laut FAZ die Freisprüche rechtskräftig, weil die Strafverfolger ihre Anträge zurücknahmen.
Staatsanwaltschaft legte Revision ein
Anders sieht es bei Breuer, Ackermann und Fitschen aus: Die Staatsanwaltschaft wollte die Akte Leo Kirch, der bereits 2011 gestorben ist, nicht schließen und legte Revision gegen die Freisprüche ein. Sollte der BGH den Anträgen der Ankläger folgen und die Freisprüche aufheben, würde das Verfahren erneut nach München zurückverwiesen. Die ehemaligen Deutsche Bank-Lenker müssten dann abermals auf der Anklagebank des Landgerichts Platz nehmen.
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