Liebe Leserin, Lieber Leser,
Die Aktie der Deutschen Bank startete sehr stark in das laufende Jahr und schwang sich bereits Ende Januar auf ein neues Jahreshoch. Damals schien die Welt noch in Ordnung zu sein. Die Aussicht auf steigende Zinserträge gefiel den Anteilseignern außerordentlich gut und auch der jahrelange Konzernumbau machte sich immer stärker bemerkbar. Leider sollte aus einer anhaltenden Kursrallye aber nichts werden. Nur wenige Wochen später erlebte die Aktie der Deutschen Bank (mal wieder) einen veritablen Absturz.
Besonders enttäuschend war dies, da der Konzern selbst dafür ausnahmsweise mal nicht selbst verantwortlich war. Stattdessen waren es kriselnde Banken in den USA sowie das Scheitern der Credit Suisse, welche den Anlegern jegliches Vertrauen in den Bankensektor geraubt haben. Die Deutsche Bank betonte schon früh, von all dem nicht betroffen zu sein und mancher Analyst stimmte da auch überein. Doch die Anleger ließen sich nicht überzeugen. Mit den Kursen ging es zeitweise um über 25 Prozent in die Tiefe.
Deutsche Bank Aktie Chart
Deutsche Bank: Eine Erholung mit Hindernissen
Im Anschluss bastelten die Bullen zwar durchaus an einer Erholung. Die verlief jedoch eher schleppend und es sollte Monate dauern, bis die Kurse sich wieder ihrem Stand vom Jahresbeginn annähern. Tatsächlich gelang dies erst, nachdem im November zu einer größeren Erholung angesetzt werden konnte. Vor den Weihnachtstagen schaffte die Deutsche Bank es nun auf einen Schlusskurs von 12,38 Euro und damit nur unwesentlich weniger als das 52-Wochen-Hoch bei 12,40 Euro.
Das geht aus Sicht der meisten Experten absolut in Ordnung, denn auf fundamentaler Seite gab es bei der Deutschen Bank das gesamte Jahr über nur wenig zu meckern. Sowohl in Sachen Umsatz als auch Gewinn konnten die Erwartungen der Märkte des Öfteren übertroffen werden, was von den Anlegern zumeist aber kaum honoriert wurde. Umso größer ist die Hoffnung, dass die Aktie nun endlich zu einem längerfristigen Aufwärtstrend ausholen wird. Kursziele von rund 15 Euro sind momentan keine Seltenheit. In trockenen Tüchern ist der Weg dorthin allerdings noch nicht.
Die Deutsche Bank tut sich weiter schwer
Das liegt zum Teil an der Deutschen Bank selbst, welche ihre Probleme mit der Tochter Postbank noch immer nicht in den Griff bekommen hat. Eigentlich stellte CEO Christian Sewing noch im Oktober in Aussicht, dass sämtliche Anliegen bis Ende 2024 bearbeitet werden sollen. Kürzlich ließ die Deutsche Bank nun aber mitteilen, dass es wohl doch noch bis zum kommenden Jahr dauern wird. Besonders peinlich: Insidern zufolge sollen einige Anliegen schlicht übersehen worden sein. Das spricht nicht unbedingt für die Professionalität der Deutschen Bank bei der Bearbeitung von Problemen, die teils schon seit Monaten bestehen.
Manch einer mag sich da schon fragen, ob überhaupt ein Ende in Sicht ist oder das Ganze sich zu einer unendlichen Geschichte entwickeln könnte. Seinen Anfang nahm die Misere mit der Datenmigration von Postbank-Kunden auf eigene IT-Systeme. Bereits bei den ersten Schritten stellten sich teils massive Probleme ein. Einige Nutzer berichteten davon, das Online-Banking überhaupt nicht mehr nutzen zu können. Nach weiteren Datenmigrationen kam es zu massiven Problemen unter anderem bei Inhabern eines Pfändungsschutzkontos.
Das darf nicht passieren
Probleme bei Datenmigrationen, ganz besonders in diesem Umfang, sind zu erwarten. Die Deutsche Bank scheint das Thema aber auf die leichte Schulter genommen zu haben. Wie Medienberichten zu entnehmen ist, stellte der Konzern schlicht zu wenig Personal, um mit der Aufgabe zurechtzukommen. Auch im Kundenservice scheint man geknausert zu haben, glaubt man der Berichterstattung der vergangenen Wochen. All das scheint sich nun zu rächen. Sollten bestehende Probleme nicht schleunigst in den Griff bekommen werden, fragt sich auch, was die Aufsichtsbehörden dazu zu sagen haben werden. Schließlich stellte die Bafin bereits einen eigenen Angestellten ab, welcher die Fortschritte der Deutschen Bank überwachen soll.
Wie man es auch dreht und wendet: für die Deutsche Bank sind die Datenpannen eine peinliche Vorstellung. In diesem Ausmaß darf dies einem Konzern dieser Größenordnung schlicht nicht passieren. Nimmt man dazu nun die Aussicht auf eine mögliche Zinswende im kommenden Jahr, welche die Zinserträge der Deutschen Bank wieder verringern könnte, so scheint eine Fortsetzung des jüngsten Aufwärtstrend noch längst keine ausgemachte Sache zu sein.
Vorsicht ist besser als Nachsicht
Ich persönlich traue der Deutschen Bank an der Börse durchaus noch etwas mehr zu und wäre über weitere Kursgewinne in den kommenden Tage und Wochen nicht überrascht. Aufgrund der genannten Problematiken kann und will ich dafür aber auch nicht meine Hand ins Feuer legen. Das Geldhaus muss dringen seine Hausaufgaben machen und dafür sorgen, dass der eigene Laden läuft. Ansonsten müssen die Anlegerinnen und Anleger ständig mit einer neuen Hiobsbotschaft rechnen, und eine solche wird nicht immer so gut verkraftet, wie es noch vor Weihnachten der Fall war. Eine gesunde Portion Vorsicht tut Anlegern bei der Aktie der Deutschen Bank daher in jedem Fall gut.
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