Liebe Leserin, lieber Leser,
es läuft wieder rund bei der Deutschen Bank. So konnte das Unternehmen für 2022 einen um 66% höheren Vorsteuergewinn als für das Jahr 2021 generieren. Einige Analysten hatten zwar noch etwas mehr erwartet, aber das ist schon eine beachtliche Leistung. Nach Steuern fiel der Gewinn mit 5 Milliarden sogar leicht höher als geschätzt aus. Generell gesagt: Die ansteigenden Zinsen tun den Banken sehr gut. Aber nun taucht das nächste Problem auf, was durchaus den Kurs der Aktie belasten könnte.
Das Aktienrückkauf-Programm
Am Investorentag, dem 10. März des vergangenen Jahres hat die Deutsche Bank angekündigt, bis 2027 rund 8 Milliarden Euro an die Aktionäre auszuschütten. Teil der dafür notwendigen Maßnahmen sind Aktienrückkäufe. Zur Erläuterung: Wenn ein Unternehmen eigene Aktien zurück kauft, verringert sich so die Anzahl der im Umlauf befindlichen Anteilscheine. Pro Aktie erhöht sich so der Anteil am Unternehmen und damit der Wert. In der Regel führen solche Rückkäufe also zu einem positiven Effekt auf das Kursniveau.
Aber es gibt jetzt Probleme
Die europäische Bankenaufsicht hatte die Kapitalanforderungen bei der Deutsche Bank Anfang Januar gegenüber dem Vorjahr erhöht. Die Großbank muss ab sofort 10,55 Prozent Eigenkapital vorhalten. Denn die Deutsche Bank arbeitet mit Private Equity Unternehmen, die hochverschuldete Unternehmen übernehmen, um diese zu sanieren und dann mit Gewinn weiter zu verkaufen. Dieses Geschäft ist naturgemäß risikobehaftet. Deswegen wurden die Anforderungen an das vorzuhaltende Eigenkapital erhöht. Dieses Geld fehlt dann für das Aktienrückkaufprogramm. Ich gehe davon aus, dass die Deutsche Bank in diesem Jahr „pausieren“ wird.
Einfluss auf den Kurs: Wohl minimal
Erst einmal möchte ich festhalten, dass die Aktie der Deutschen Bank auch ohne Aktienrückkauf aktuell nicht zu hoch bewertet ist. So liegt das zu erwartende Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2024 nach Schätzungen bei rund 6,2. Deswegen rechne ich auch nicht damit, dass sich große Belatungen für den Kurs ergeben, wenn das Aktienrückkauf-Program pausiert. In diesem Fall kommt das erhöhte Zinsniveau mit seinen positiven Effekten für das Bankgeschäft gerade richtig.
Dennoch ärgerlich für die Deutsche Bank
Es ist natürlich ärgerlich, dass die Deutsche Bank in diesem Fall die Ankündigung bis 2027 acht Milliarden an die Aktionäre zu geben, nicht erfüllen kann. Aber schlussendlich zählt bei der langfristigen Performance einer Aktie hauptsächlich die Bewertung. Bei dem aktuellen Zinsniveau wird die Deutsche Bank sicherlich gute Gewinne einfahren. Der Kurs der Aktie wird auch weiterhin davon profitieren. Ich persönlich halte die Aktie der Deutschen Bank auch auf diesem Kursniveau für weiterhin aussichtsreich.
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