Der Booster für BioNTech und Co.

BioNTech, Moderna und Co. dürfen sich über eine Entscheidung der EU-Kommission freuen. Das EU-Impfstoffzertifikat wird harmonisiert.

Liebe Leser,

die EU-Kommission hat nun beschlossen, dass das Impfstoff-Zertifikat mit Wirkung ab dem 1. Februar 2024 neun Monate nach der Grundimmunisierung mit dem Corona-Impfstoff ablaufen wird. Wer das Zertifikat für Reisen innerhalb der EU benötigt und einsetzt, muss sich vor Ablauf dieser neun Monate boostern lassen. Für die Impfstoffhersteller erscheint dies sicherlich sinnvoll. Zudem aber ist diese Nachricht aus wirtschaftlich interessant.

BioNTech: Booster in der EU

Damit wird das Boostern für zahlreiche Menschen innerhalb der EU noch attraktiver bzw. ein Nicht-Boostern wäre weniger sinnvoll. Dementsprechend wird das Mainzer Unternehmen BioNTech zumindest sicherer weitere Impfstoffdosen ausliefern können. Wahrscheinlich aber wird die Nachfrage sogar noch steigen.

In welche Richtung der Absatz der Impfstoffe geht, zeigt sich inzwischen in Großbritannien. Dort erreichen inzwischen erste Schreiben die Betreffenden, wonach der Impfstoff für eine weitere Boosterung, die vierte Impfung also, schon bereit läge. Dies ist in Großbritannien nicht immer der Impfstoff von BioNTech/Pfizer. Dennoch: Die aktuelle Entwicklung in der Corona-Pandemie spricht deutlich dafür, dass die Impfstoffhersteller nachhaltig mehr Geschäft machen werden (was ihnen auf Basis der Wirkung auf die Gesellschaft auch gegönnt sei – diese Analyse bezieht sich nicht darauf, diese Geschäfte seien nicht sinnvoll).

Aus wirtschaftlicher Sicht wird damit das Unternehmen BioNTech noch einmal wertvoller. Die Börsen haben diese Entwicklung jedoch nicht nachvollzogen. Vielmehr ging es für das Unternehmen am Dienstag um mehr als -1,5 % nach unten.

Das ist erneut aus wirtschaftlicher Sicht betrachtet durchaus überraschend. Immerhin hat am Dienstag auch die Stiko, die Ständige Impfkommission in Deutschland, eine Verkürzung der Frequenz für das Boostern empfohlen. Statt der bisher empfohlenen 6 oder 5 Monate verwies das Gremium darauf, die Boosterung solle drei Monate nach der Grundimmunisierung vorgenommen werden. Auch das hat die Börsen offenbar noch nicht bewegt.

Dennoch entstehen aus diesen Nachrichten sichere Umsätze und damit auch Geschichten, die künftig an den Börsen erzählt und gespielt werden. Trendanalysten verweisen darauf, dass die Aktie von BioNTech zudem noch immer nicht im Abwärtstrend angekommen wäre. Die wichtigste Unterstützung dabei ist der GD200. Dies ist die 200-Tage-Linie, die als Trendmarke für die langfristige Entwicklung gilt.

Dieser Marker verläuft aktuell in Höhe von 213 Euro. Alle anderen kürzerfristigen Trend-Indikatoren sind derzeit im Abwärtsmodus. Die Aktie hat den GD200 allerdings verteidigt. Insofern ist es nicht unwahrscheinlich, dass der Trend auf Basis der wirtschaftlich guten Nachrichten gleichfalls noch erhalten bleiben wird.

Bei dieser Gelegenheit sei daran erinnert, dass BioNTech noch im Sommer – genau am 9. August – bei 377 Euro unter wesentlich ungünstigeren Voraussetzungen ohne Booster sein Allzeithoch markiert hatte. Dieses Top ist nun gut 30 % entfernt.

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