Delivery Hero zieht sich aus Thailand zurück. Der Schritt ist Teil einer größeren Strategie – doch wie stark trifft das den Konzern wirklich? Ein Blick auf die Zahlen zeigt, wie groß der Asien-Anteil am Gesamtgeschäft zuletzt war – und warum Anleger trotzdem ruhig bleiben können.
Das Berliner Unternehmen gehört zu den weltweit größten Plattformen für Essens- und Lebensmittellieferungen. Unter anderem betreibt es die Marke foodpanda in Asien. Delivery Hero ist in rund 70 Ländern aktiv – von Saudi-Arabien bis Kolumbien. Seit dem Börsengang 2017 ist die Aktie im MDAX gelistet.
Rückzug aus Thailand: Nur ein weiterer Mosaikstein
Foodpanda stellt seinen Dienst in Thailand am 23. Mai 2025 ein. Dieser Exit ist kein Einzelfall: Bereits in den Vorjahren zog sich Delivery Hero aus Märkten wie Dänemark, Ghana oder der Slowakei zurück. Die Begründung ist stets dieselbe: Konzentration auf Märkte mit höherem Ertragspotenzial.
Thailand galt intern offenbar nicht mehr als zukunftsträchtiger Markt. Die operative Zentrale für Asien bleibt zwar im Land, doch das Geschäft mit Endkunden wird eingestellt.
Delivery Hero Aktie Chart
Wie wichtig ist Asien für Delivery Hero?
Gemessen am Bruttowarenwert (GMV), also dem Bestellvolumen auf der Plattform, war Asien 2024 mit rund 23,4 Milliarden Euro der größte Einzelmarkt des Konzerns. Das entspricht etwa 48 % des gesamten GMV in Höhe von 48,8 Milliarden Euro. Auch beim Umsatz kam die Region auf 4,07 Milliarden Euro, was rund 32 % des Konzernumsatzes entspricht.
Doch der Trend zeigt: Asien schwächelt. Der GMV schrumpfte 2024 gegenüber dem Vorjahr um 8 %, auch die Erlöse wuchsen im Vergleich zu anderen Regionen nur moderat (+8 %). Zum Vergleich: In MENA (Naher Osten und Nordafrika) legte der Umsatz um 30 % zu.
In Märkten wie Südkorea musste Delivery Hero 2024 Gratislieferungen für Nicht-Abonnenten zurückfahren. Der Umsatz litt unter der Umstellung. Gleichzeitig wurde kräftig in die Plattform investiert – etwa in bessere Logistik oder App-Optimierung. Hinzu kommt: Die asiatische Nachfrage entwickelt sich zwar stabil, bleibt aber (noch) hinter den Renditeerwartungen zurück.
Anleger reagieren gelassen
Der Rückzug aus Thailand ist kein Alarmsignal, sondern Ausdruck einer konsequenten Strategie: Weniger Breite, mehr Fokus auf profitable Märkte. Die Börse sieht das offenbar ähnlich – die Aktie reagierte vorbörslich mit einem Plus von 3,64% auf die Nachricht. Der Blick auf die Zahlen macht klar: Das Asiengeschäft ist zwar groß, aber längst nicht mehr der Hoffnungsträger von einst.
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