Eigentlich sollte dieser Donnerstagmorgen ein Fest für Anleger sein: Delivery Hero meldet ein Umsatzwachstum von 22 % auf 3,5 Mrd. Euro im ersten Quartal 2025. Das Bruttowarenvolumen (GMV), also der gesamte über die Plattform abgewickelte Bestellwert, kletterte auf 12,4 Mrd. Euro, außerhalb Südkoreas sogar um 22 %.
Doch trotz der positiven Zahlen verlor die Aktie zum Handelsauftakt über 9 % an Wert. Der Grund? Zweifel – nicht an der Gegenwart, sondern an der Zukunft.
Warum die Euphorie ausbleibt
Zwar bekräftigte CEO Niklas Östberg die Jahresziele – doch die jüngere Vergangenheit hat Spuren hinterlassen. Delivery Hero kämpft mit juristischen Altlasten: In Italien drohen hohe Sozialabgaben-Nachzahlungen wegen der rechtlichen Umklassifizierung der Glovo-Fahrer. Rückstellungen in Höhe von 183 Mio. Euro mussten deshalb gebildet werden. Der Konzern will sich juristisch wehren – Ausgang aber derzeit ungewiss. Auch in Spanien zwingt ein Gerichtsurteil das Unternehmen zur Umstellung auf ein Anstellungsmodell.
Diese Belastungen drücken das bereinigte EBITDA für 2024 auf 692,5 Mio. Euro, nachdem zuvor 750 Mio. erwartet worden waren. Der Jahresverlust 2024 fiel mit -882 Mio. Euro dennoch deutlich geringer aus als im Vorjahr – da waren es noch -2,3 Mrd. Euro.
Delivery Hero Aktie Chart
Wachstum ja – aber auf wackligem Fundament?
Delivery Hero wächst – daran gibt es keinen Zweifel. Mehr Bestellungen, größere Warenkörbe und neue Technologien wie Lieferroboter in Schweden und Südkorea oder Drohnenlieferungen in Stockholm zeigen Innovationskraft. Auch der Ausbau eigener Zustelldienste und effizienterer Logistikplattformen (z. B. bei Glovo und Woowa) schreitet voran.
Doch genau dieser Innovationsdrang kostet Geld – und macht das Geschäftsmodell anfällig für regulatorische Risiken, wie die aktuellen Entwicklungen zeigen. Anleger scheinen sich zu fragen: Wie nachhaltig ist dieses Wachstum wirklich?
Prognosen stehen – Anleger zögern trotzdem
Delivery Hero hält an seinen Zielen fest: Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem GMV-Wachstum von 8 bis 10 % und einem Segmentumsatzplus von 17 bis 19 %. Das bereinigte EBITDA soll zwischen 975 Mio. und 1,025 Mrd. Euro liegen. Der Free Cashflow soll auf über 200 Mio. Euro steigen – erstmals auf Basis eines neuen Definitionsmodells.
Finanziell steht das Unternehmen solide da: Die Bargeldreserve beträgt 2,9 Mrd. Euro, auch nach einem Rückkauf von Wandelanleihen im Umfang von 900 Mio. Euro zur Schuldenreduzierung.
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