Deutschlands größte private Krankenversicherung in Form der Debeka legte in der vergangenen Woche neue Zahlen für das Jahr 2021 vor. Die enthalten durchaus das eine oder andere Detail, welches für die Versicherten von Interesse ist. Vor allem für die Kostenseite dürften sich viele interessieren, da diese die Grundlage für weitere Beitragserhöhungen in der PKV bildet.
Sehr deutlich zeichnete sich dabei ab, dass Corona ein teures Vergnügen für den Versicherer ist. Seit Beginn der Pandemie bis Ende vergangenen Jahres verursachten durch das Virus ausgelöste Krankheiten zusätzliche Kosten in Höhe von 73,9 Millionen Euro. Für die überwiegende Mehrheit dieser Kosten waren dabei Versicherte verantwortlich, welche in ein Krankenhaus eingeliefert werden mussten. Insgesamt teilten dieses Schicksal 11.000 Mitglieder der Debeka PKV. Ob bei den Zahlen auch Fälle von Long-Covid Berücksichtigung fanden, wurde nicht weiter kommunziert.
Corona wird nicht verschwinden
In diesem Jahr zeichnet sich bisher nicht ab, dass es für die Debeka oder andere Versicherer günstiger werden dürfte. Zwar spielt Corona in der öffentlichen Wahrnehmung nur noch eine eher untergeordnete Rolle. Die Zahlen stiegen zuletzt allerdings wieder ab und auch Omikorn bringt nicht wenige Menschen ins Krankenhaus, wenngleich solche Fälle deutlich seltener vorkommen, als dies noch bei Delta der Fall war.
Fachleute warnen allerdings davon, sich momentan in falscher Sicherheit zu wiegen. Sobald die Omikron-Welle abflaut, wäre eine Rückkehr von Delta nicht undenkbar. Ob jene Variante sich noch einmal im großen Stil durchsetzen können wird, hängt vor allem davon ab, inwieweit eine durchgestandene Omikron-Infektion davor Schutz bietet und wie es um den Immunschutz all jener bestellt ist, die ihre letzte Impfung vor vielen Monaten erhalten haben. Auf beide Fragen gibt es bisher noch keine endgültige Antwort und so ist Spekulationen natürlich Tür und Tor geöffnet.
In der Kostenfalle?
In jedem Fall ist aber absehbar, dass Corona bei der Debaka PKV noch für eine ganze Weile ein nicht unwesentlicher Kostenfaktor bleiben würde. Das führt natürlich zu Sorgen, dass die Beiträge schon bald für alle steigen könnten und das nicht ohne Grund. Für eine solche Beitragsanpassungen sind letztlich die gesamten Ausgaben des Versicherers interessant. Wird hier eine bestimmte Schwelle überschritten, kann es für alle teurer werden, und das teils sehr deutlich.
Ob es dazu letzten Endes tatsächlich kommen wird, darüber lässt sich aktuell nur spekulieren. Sollten die noch immer hohen Inzidenzen aber weiter zulegen, würde das eher nicht für Entspannung im Portemonnaie der Mitglieder sprechen. Das gilt insbesondere dann, wenn die Hospitalisierungen wieder zulegen sollten, ganz unabhängig davon, ob dies nun durch Omikron, Delta oder eine ganz neue Variante ausgelöst wird.
Die PKV günstiger gestalten
Mitglieder der Debeka PKV sowie sämtlicher anderer privaten Versicherer sollten sich da wahrscheinlich schon einmal darauf vorbereiten, dass die Prämien auch im kommenden Jahr weiter steigen werden. Zwar ist längst nicht bei allen Tarifen eine solche Entwicklung in Stein gemeißelt. Wer die erwarte, läuft aber nicht Gefahr, durch plötzliche heftige Beitragsanpassungen unangenehm überrascht zu werden. Noch dazu gibt es Mittel und Wege, um die eigenen PKV Beiträge zuverlässig zu denken.
Dabei dürften die meisten zuerst an den Verzicht auf Leistungen oder den Rückfall in den sogenannten Basistarif denken. Doch tatsächlich ist es auch möglich, mit weiterhin größmöglichen Komfort die Beiträge in der PKV effektiv zu senken, und zwar mit einem PKV Wechsel. Gerade bei der Ankündigung einer Beitragserhöhung ist dafür der optimale Zeitpunkt, denn dann müssen irgendwelche Fristen nicht länger beachtet werden und der PKV Wechsel ist ohne weitere Verzögerung möglich. Bei vielen Altverträgen lassen sich neue Tarife beim gleichen Anbieter finden, welche bei vergleichbaren Leistungen zum Teil deutlich weniger kosten. In einigen Extremfällen konnten Kosten sogar gesenkt und gleichzeitig Leistungen ausgebaut werden. Dabei handelt es sich zugegebenermaßen aber eher um die Ausnahme denn die Regel. Grundsätzlich lohnt es sich aber fast immer, mit einem PKV Wechsel die eigenen PKV Kosten auf die Probe zu stellen.