Debeka PKV Erhöhung: Die Branche zieht mit!

Wenn die Debeka ihre Beiträge für die PKV erhöht, dauert es meist nicht lang, bis die Konkurrenz nachzieht. 2022 steigen die Preise so bei unzähligen Tarifen.

Noch immer gilt die Debeka als Marktführer im Bereich der privaten Krankenversicherungen. Einen entsprechenden Impact hinterlässt es da, wenn der Anbieter sich zu einer Beitragserhöhung entscheidet. Eben solche gab es in der jüngeren Vergangenheit in einer für die Versicherten unangenehmen Frequenz zu sehen. Nachdem bereits 2021 einige Versicherte tiefer in die Tasche greifen mussten, werden die monatlichen Prämien in vielen Tarifen auch in diesem Jahr wieder einmal ansteigen.

Diesem Beispiel folgt die Branche oftmals und so zeichnet sich ab, dass das Jahr 2024 für privat Versicherte wieder einmal teurer werden wird. Neben den höheren Beiträgen an sich sorgt dafür auch der Coronazuschlag, der von jetzt ab monatlich gezahlt werden muss und sich in normalen Tarifen auf 3,40 Euro beläuft. Beamte müssen sogar teilweise 7,30 Euro pro Monat berappen, um einen Teil zur Bewältigung der Corona-Pandemie zu leisten.

Nur die Ruhe

Welche Tarife en detail betroffen sind und in welcher Höhe die Beiträge im neuen Jahr steigen, das lässt sich aufgrund des dichten Tarifdschungels kaum überblicken. Betroffene erhalten aber in jedem Fall rechtzeitig Post vom Versicherer, sei es Debeka oder eine beliebige andere PKV. Sollte das nicht der Fall sein, wären Beitragserhöhungen unwirksam und in einem solchen Fall kann es sogar möglich sein, sich zu viel gezahlte Beiträge nachträglich noch zurückzuholen. Jedweder Brief von der PKV sollte daher genau studiert werden, um nicht aus Versehen etwas zu verpassen.

Natürlich hat die Debeka auch passende Gründe parat, um die Beitragserhöhungen zu rechtfertigen. Auf der eigenen Webseite spricht das Unternehmen davon, dass jene etwa aufgrund von medizinischem Fortschritt und niedrigen Zinsen, welche (regelmäßige) Beitragserhöhungen unumgänglich machen würden. Gerade beim Thema Zinsen lässt sich darüber streiten, ob diese die Versicherer wirklich derart belasten. Viel hilft es den Versicherungsnehmern aber leider nicht. Die haben aber andere Möglichkeiten, um sich gegen teurere Beitragszahlungen zur Wehr zu setzen.

PKV Wechsel bei Debeka und Co.

Ein gern genutztes Werkzeug, um die Beiträge wieder etwas nach unten zu korrigieren, ist der Wechsel des eigenen Tarifs. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass der eigenen Versicherer einen günstigeren Tarif im Programm hat, bei dem die Leistungen im Vergleich zu einem aktiven Vertrag nicht schlechter, teilweise sogar besser ausfallen. Es lohnt sich, dies ab und an zu überprüfen, da sich so immer wieder ein nettes Sümmchen einsparen lässt.

Ein netter Nebeneffekt beim Wechsel innerhalb der gleichen Versicherung ist es, dass Altersrückstellungen dabei unangetastet bleiben. Das ist besonders wichtig für alle jene, die schon seit Jahrzehnten ihre Beiträge beim gleichen Unternehmen zahlen. Wer noch keine größeren Rücklagen angehäuft hat, dem stehen ohne Nachteile sämtliche privaten Versicherer offen und ein PKV Vergleich wird in solchen Fällen oft ein enormes Sparpotenzial eröffnen.

Ein zweischneidiges Schwert

Gut zu wissen: bei jeder Beitragserhöhung in der PKV, unabhängig von der Höhe, genießen Versicherte stets ein außerordentliches Sonderkündigungsrecht. Dabei müssen Mindestlaufzeiten nicht länger beachtet werden und ein Wechsel zu einem anderen Anbieter kann in kurzer Zeit stattfinden. Wie bereits erwähnt lohnt sich das bis auf sehr wenige Ausnahmen nicht für jene, die bereits länger bei einem Anbieter Beiträge einzahlen. Besonders Verträge, die vor 2009 abgeschlossen wurden, sind eher für einen Wechsel innerhalb des gleichen Versicherers prädestiniert. Denn hier würden bei einem neuen Anbieter sämtliche Altersrückstellungen verloren gehen, welche ein wichtiger Faktor für die Beitragshöhe im Alter sind. Ein solcher PKV Wechsel sollte also nicht leichtfertig geschehen.

Dass die PKV Beiträge mit der Zeit von alleine wieder sinken werden, dieser Illusion muss sich derweil niemand hingeben. Zwar deutet sich bereits an, dass die Zinsen in Zukunft wieder steigen werden, auch wenn die EZB sich noch dezent dagegen sträubt. Es ist aber nahezu sicher, dass die Versicherer dann keinen Grund sehen werden, die jetzt höheren Beiträge wieder nach unten anzupassen. Dafür wird auch jedem einzelnen Anbieter garantiert eine mehr oder weniger plausible Erklärung einfallen. Wer also seine monatlichen PKV Kosten senken will, muss wohl oder übel selbst aktiv werden.

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