Debeka PKV: Das wird spürbar sein!

Der Ukraine-Krieg dürfte sich auch bei hiesigen Verbrauchern bemerkbar machen. Davor warnte kürzlich auch die Debeka, vor allem mit Blick auf die Altersversorgung.

Auch drei Wochen nach Kriegsausbruch richtet die Welt weiterhin ihren Blick in die Ukraine. Welche Folgen der sinnlose und völkerrechtswidrige Angriff Wladimir Putins auf das Nachbarland haben wird, ist bisher noch nicht abzusehen. Die Debeka blickt jedoch mit Sorge auf das Geschehen, wie sie im Rahmen ihrer Bilanzpressekonferenz mitteilte. Tatsächlich macht das Thema dem Koblenzer Versicherer derzeit mehr Sorgen als die Corona-Pandemie.

Für ein großes Risiko hält Debeka-Chef Thomas Brahm die hohe Inflation, welche durch die gestiegenen Energiepreise und den Ausfall von Zulieferern nur noch weiter anziehen werden. Problematisch könnte das vor allem beim Thema Altersvorsorge werden, da die Renten durch eine hohe Inflation entwertet werden. Ob die Politik das entsprechend ausgleichen wird, darf wohl bezweifelt werden. Über Umwege könnte sich das aber auch bei Mitgliedern der privaten Krankenversicherungen bemerkbar machen.

Wenn das Geld weniger wert ist

Hier dürfte das Thema Altersrückstellungen eine gewichtige Rolle spielen. Eine hohe Inflation und Zinsen nahe des oder am Nullpunkt sind eine hervorragende Mischung, um derartige Rücklagen zuverlässig zu entwerten – im schlimmsten Fall schneller als durch Beiträge weiter eingezahlt wird. Ganz so dramatisch ist die Lage zwar noch lange nicht. Sollte aber nicht möglichst bald gegengesteuert werden, wird es kaum besser werden.

Die Debeka PKV sieht sich in dieser Hinsicht gut aufgestellt, verfügt sie doch über Altersrückstellungen in Höhe von 47,5 Milliarden Euro. Dieses Geld kommt Versicherten im Alter zugute, da damit für eine Stabilisierung von Beiträgen gesorgt werden kann. Ob an dieser Stelle bedingt durch die Inflation nun eine größere Entwertung droht und ob sich das auf die PKV Beiträge auswirken könnte, führten bisher weder Debeka noch andere Anbieter weiter aus. Es ist aber davon auszugehen, dass sich der Ukraine-Krieg nicht unbedingt positiv auf die ohnehin schon angespannte Lage bei einigen privaten Krankenversicherungen auswirken wird.

Die Debeka PKV ist gut aufgestellt

In jedem Fall verfügt die Debeka PKV über gute Voraussetzungen, um mögliche Verwerfungen für die eigenen Mitglieder abzufedern. Als größte PKV in Deutschland konnte sie im Jahr 2021 ganze 15 Milliarden Euro an Beitragseinnahmen verteilt über alle Sparten verbuchen. Wie auch bei der Konkurrenz kam das Wachstum aber so gut wie ausschließlich aus den Zusatzversicherungen, während es bei der klassischen privaten Krankenversicherung eher einen Mitgliederschwund zu verzeichnen gibt.

Die hohen Einnahmen führen generell dazu, dass die Debeka PKV nicht so schnell wie kleinere Anbieter in die Verlegenheit kommt, PKV Beiträge allzu schnell erhöhen zu müssen. Allerdings sind derartige Überlegungen eher theoretischer Natur. Letztlich sind die gesetzlichen Vorgaben für Beitragsanpassungen recht eng und den Anbietern bleibt eher wenig Spielraum, um Erhöhungen auf eigene Faust durchzusetzen. Das kommt zwar durchaus vor, wird aber bei fehlender gesetzlicher Grundlage gerne mal von Gerichten kassiert.

So wird die PKV wieder billiger

Unabhängig ob bei der Debeka oder einem anderen Versicherer: darauf setzen, dass PKV Beiträge irgendwann in Zukunft wieder geringer werden, sollten Mitglieder der privaten Kassen nicht. Nicht nur der Ukraine-Krieg, auch zahlreiche weitere Faktoren sprechen dafür, dass es in den kommenden Jahren teurer wird, und das zum Teil deutlich. Die Kosten für die Versicherer steigen unaufhörlich an und das wird sich früher oder später bei den PKV Beiträgen widerspiegeln.

Die einzige Möglichkeit für Versichtere, um dem entgegenzuwirken, ist der PKV Wechsel. Der ist jederzeit möglich und an keine besonderen Bedingungen geknüpft. Zumindest gilt das beim Verbleib beim bisherigen Anbieter, was aber ohnehin in nahezu jedem Fall zu empfehlen ist. Wie hoch das Einsparpotenzial ausfällt, ist immer eine individuelle Angelegenheit. Grundsätzlich können die monatlichen Beiträge sich umso mehr senken lassen, je länger ein Tarif schon besteht. Wer die eigene Belastung besonders stark senken möchte, kann dafür bewusst auf einige Leistungen verzichten, die er oder sie ohnehin voraussichtlich nicht in Anspruch nehmen wird. Eine Überlegung ist das allemal wert.

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