Langeweile kommt auch im neuen Börsenjahr nicht auf: Heute hat die Wirtschaftszeitung Financial Times (FT) für ein kleines Erdbeben im DAX und TecDax gesorgt. Laut FT wurden im vergangenen Jahr beim DAX-Aufsteiger Wirecard verdächtige Geldströme entdeckt. Wirecard hat die Vorwürfe direkt zurückgewiesen, aber angeblich gibt es Belege, die das Gegenteil beweisen. In der Spitze hat die Wirecard-Aktie heute weit über 20% verloren.
Am Ende der Geschichte werden Sie auf jeden Fall einen großen Verlierer sehen: Stimmen die Vorwürfe, wird die Wirecard-Aktie weiter abstürzen. Stimmen die Vorwürfe nicht, wäre das ein riesiger Image-Schaden für die Financial Times, die seit Jahrzehnten in Wirtschaftskreisen einen erstklassigen Ruf besitzt. Hier im Schlussgong werde ich für Sie den Fall FT versus Wirecard weiter beobachten.
Falls Sie es an der Börse etwas ruhiger mögen, empfehle ich Ihnen Aktien mit stetigen und üppigen Dividendenausschüttungen. Die Auswahl ist im neuen Jahr sehr groß, da steigende Ausschüttungen auf stark gesunkene Aktienkurse treffen.
Wenn Sie sich die Aktienkurse der 30 DAX-Unternehmen im Jahr 2018 anschauen, sehen Sie, dass der deutsche Leitindex im vergangenen Jahr über 18% eingebüßt hat. So schlecht wie die Kursentwicklung bei den DAX-Unternehmen war die operative Entwicklung jedoch keinesfalls.
Das zeigen nach und nach die Zahlen, die die DAX-Konzerne für das zurückliegende Geschäftsjahr vorlegen und das zeigt auch sehr eindrucksvoll die Tatsache, dass die DAX-Konzerne in diesem Jahr voraussichtlich so viel Dividende ausschütten werden wie nie zuvor.
Nach Einschätzung von Analysten werden die Gewinnausschüttungen der meisten DAX-Konzerne erneut steigen. Die im vergangenen Jahr geflossene Rekordsumme von 35,7 Mrd. Euro dürfte sogar übertroffen werden.
Siemens macht den Anfang
Als erster der 30 DAX-Konzerne wird Siemens Anfang Februar eine Dividende ausschütten. Diese soll bei 3,80 Euro je Aktie liegen und damit 10 Cent höher sein als im Vorjahr. Die Dividendenrendite, die sich aus dem Verhältnis des aktuellen Kurses und einer Dividende von 3,80 Euro je Aktie ergibt, liegt bei gut 3,8%.
Der im Umbau befindliche Stahl-Riese ThyssenKrupp will wie im Vorjahr 15 Cent je Aktie ausschütten. Der Chiphersteller Infineon will die Dividende voraussichtlich von 25 auf 27 Cent je Aktien anheben.
Während diese 3 Unternehmen ihr Geschäftsjahr bereits im September 2018 abgeschlossen haben, ist die Lage bei den übrigen 27 Dax-Konzernen weniger klar. Da sie ihre Jahresbilanzen erst in den nächsten Wochen präsentieren werden, liegen zum Gewinn und damit auch den Ausschüttungen derzeit nur Schätzungen vor.
Die Aussagekraft dieser Schätzungen ist jedoch, das haben die vergangenen Jahre gezeigt, größtenteils recht hoch.
DAX-Konzerne mit Luft nach oben bei der Ausschüttungsquote
Im vergangenen Jahr lag die Ausschüttungsquote bei den 30 DAX-Konzernen gerade einmal bei 38%. Das bedeutet: Die DAX-Unternehmen haben 2018 im Schnitt nur 38% der im vorherigen Geschäftsjahr erwirtschafteten Gewinne ausgeschüttet.
Damit bietet die Ausschüttungsquote noch reichlich Luft nach oben. Schließlich liegt der historische Mittelwert bei 44%. Es sind also noch knapp 16% oder 6 Prozentpunkte Luft nach oben. Daher ist es kein Problem, wenn einige der DAX-Konzerne ihre Dividende nach einem nicht ganz so guten Geschäftsjahr 2018 stabil halten oder sogar erhöhen (auch wenn der Gewinn nur stabil gehalten wurde oder sogar leicht rückläufig war).
Niemals die Dividenden unterschätzen
Ich hoffe, dass Sie nicht zu den Anlegern gehören, die im 4. Quartal 2018 (vor allem im sehr hektischen Dezember) die Flinte ins Korn geworfen haben und sich zu viel zu günstigen Preisen von Ihren Aktien oder größeren Teilen Ihrer Aktien getrennt haben, obwohl die Lage bei den Unternehmen viel besser war als die Stimmung an den Börsen.
Diejenigen, die Ende des vergangenen Jahres verkauft haben, können in den nächsten Monaten nur zuschauen, wenn die DAX-Unternehmen rekordhohe Dividenden ausschütten. Oder sie kaufen die Aktien jetzt zu höheren Kursen zurück, um dadurch doch noch in den Genuss der hohen Ausschüttungen zu kommen.
Bedenken Sie bitte immer, dass Ausschüttungen (nicht nur Dividenden) ein sehr wichtiger Teil bei der Geldanlage sind und zu einem guten Teil Ihrer Rendite beitragen. Daher empfehle ich Ihnen abschließend, niemals den Faktor Dividende zu unterschätzen, vor allem nicht bei Unternehmen, die die Dividende regelmäßig anheben!
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