Als das „Große Spiel“ bezeichnet man heute das Ringen der europäischen Großmächte um mehr Einfluss in Zentralasien während des 19. Jahrhunderts. Eine Neuauflage dieses Kampfes um Macht und Einfluss erleben wir seit einigen Jahren. China ist mit seiner Initiative „Neue Seidenstraße“ bereits dazu übergegangen, seine eigen Position entlang der See- und Landrouten von Asien nach Europa und Afrika systematisch zu stärken.
Nun reagieren auch die anderen Länder mit eigenen Initiativen. Russland bemühte sich aktiv um den Beitritt Indiens in die auf Zentralasien fokussierte Schanghai-Organisation, um dort ein Gegengewicht zur chinesischen Dominanz zu schaffen. Indien und das im Indischen Ozean traditionell starke Frankreich wollen ihre maritime Zusammenarbeit vertiefen.
Die geopolitische Ausgangslage entlang den Seerouten nach Asien wird immer komplexer. Dank langfristiger Planung und tiefer Taschen ist China derzeit in der besten Ausgangslage. Wollen andere Länder diesen Rückstand aufholen, sind sie auf eine intensive Kooperation angewiesen. Diese ist auch dringend notwendig, ansonsten wird der Indische Ozean irgendwann einmal zum Chinesischen Ozean.
Wird Donald Trump zur tragischen Figur der Weltgeschichte?
Um die Neuauflage des großen Spiels im 21. Jahrhundert für sich entscheiden zu können, benötigt ein Land nicht nur im militärischen und wirtschaftlichen Bereich eine kritische Größe. Man braucht auch politische Führer, die den Weitblick mitbringen, um die anstehenden Weichenstellungen in ihrer ganzen Tragweite erkennen zu können.
Ob wir im Westen mit Politikern dieses Formats gerade gesegnet sind, darf zurecht bezweifelt werden. US-Präsident Donald Trump hat gleich zu Beginn seiner Amtszeit die asiatische Freihandelszone gekippt und damit China zu einem großen Vorteil verholfen. Da Donald Trump zudem dazu neigt, potentielle Verbündet eher zu verprellen, als sie als verlässliche Partner hinter sich zu versammeln, wird die Schlagkraft des Westens zusätzlich geschwächt.
In Großbritannien ist Premierministerin Theresa May mit ihrer Brexit-Politik faktisch gescheitert. Ihr politischer Abschied wird wohl nicht mehr lange auf sich warten lassen. In Frankreich steht Präsident Macron innenpolitisch unter starkem Druck und in Deutschland wird sich die Kanzlerschaft von Angela Merkel auch bald ihrem Ende entgegen neigen.
Ob die Lücke, die der US-Präsident durch seine wenig konstruktive Politik hinterlässt, überhaupt von einem europäischen Politiker geschlossen werden kann, ist eine berechtigte Frage. Die Schuhe könnten in jedem Fall ein bis zwei Nummern zu groß sein.
Russland und China als Profiteure
Aber selbst wenn die Schuhe passen würden, sind die europäischen Führer derzeit viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als dass sie zu international geachteten und anerkannten Leadern aufsteigen könnten.
Das lässt für die Länder des Westens nicht viel erwarten. Grund zur Freude haben allein Xi Jinping und Vladimir Putin und wir dürfen davon ausgehen, dass beide die neue Freiheit, die die Untätigkeit bzw. Unfähigkeit der anderen ihnen bietet, zu nutzen wissen.
Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Handelstag und grüße Sie herzlich
Ihr
Bernd Heim
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