Daimler hat in dieser Woche auf seinem Kapitalmarkttag eine neue Geschäftsstrategie präsentiert. Mit einem „konsequenten Bekenntnis zu CO2-neutraler Mobilität stelle das Unternehmen die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft“, ließ man wissen. Die Kostenbelastungen zur Erreichung der CO2-Ziele erforderten aber „umfassende Maßnahmen zur Effizienzsteigerung in allen Bereichen, dazu gehören auch die Verschlankung unserer Prozesse und Strukturen“, sagte Daimler-Chef Ola Källenius. Ob dem Automobilbauer das gelingen wird, darin allerdings gehen die Meinungen auseinander.
JPMorgan ist überzeugt
Die Veranstaltung habe seine Überzeugung gestärkt, „dass die Stuttgarter einen klaren Plan hätten“, schrieb Analyst Jose Asumendi von der US-Bank JPMorgan in einer am Freitag vorliegenden Studie. Eine bessere operative Dynamik dürfte ab 2021 zurückkommen, glaubt er – und empfiehlt die Daimler-Aktie bei einem Kursziel von 62 Euro zum Kauf. Das tut auch die Deutsche Bank, wenngleich mit einem etwas geringeren Kursziel von 55 Euro. Daimler werde nun unter Beweis stellen müssen, „dass die neue Struktur den Aufwand wert war“, hieß es einschränkend.
Goldman Sachs rät zum Verkauf
Während Independent Research, UBS und Warburg Research mit ihren Kurszielen von 53 bis 51 Euro nicht weit von der Einschätzung der Deutschen Bank entfernt sind, empfehlen sie unisono, die Daimler-Aktie lediglich zu Halten. Sehr viel pessimistischer ist die US-Investmentbank Goldman Sachs: Sie hat das Kursziel für Daimler nach dem Kapitalmarkttag von 42 auf 36 Euro gesenkt und die Einstufung auf „Sell“ belassen. In Reaktion auf die vom neuen Vorstandschef reduzierten Margenziele habe er seine Ergebnisprognosen (Ebit) für die Jahre 2020 und 2024 gesenkt, schrieb Analyst George Galliers. Die Daimler-Aktie verlor derweil von noch 53,50 Euro zur Eröffnung am Donnerstag bis Freitag zum Xetra-Handelsschluss gut drei Prozent auf 50,68 Euro.
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