Daimler Truck hat in Sachen Mobilitätswende durchaus eine Vorreiterrolle eingenommen. Schon jetzt stellt der Konzern nicht unwesentliche Mengen an batterieelektrischen Fahrzeugen her. Wasserstoff-Lkw sollen mit etwas Zeitverzug folgen, wie Daimler-Truck-Chefin Karin Rådström gegenüber „Auto Motor und Sport“ verriet. Dort sprach sie auch über die allgemeinen Aussichten im Sektor.
Man sei batterieelektrisch gestartet, doch werde diese Technologie allein nicht ausreichen. Die Netze könnten überhaupt nicht schnell genug zu akzeptablen Preisen ausgebaut werden, um rund sechs Millionen Lkw in Europa durch batterieelektrische Fahrzeuge auszutauschen. Zudem hinke die Ladeinfrastruktur noch immer den Plänen der EU hinterher.
Daimler Truck lässt die Kunden entscheiden
Zum Erreichen der Klimaziele brauche es bis 2030 etwa 35.000 Schnellladepunkte für elektrische Lkw und Busse. Vorhanden seien aber nicht einmal 1.000. Bei Wasserstoff sehe es nicht besser aus. Es muss sich also dringend etwas tun, um die Entwicklung zu beschleunigen. Hoffnung macht da das von Union und SPD geplante Sondervermögen für die Infrastruktur. Ob jenes allerdings zu diesem Zweck genutzt werden wird, steht noch in den Sternen.
Durchsetzen kann sich neue Technologie aber nur, wenn die Politik die nötigen Rahmenbedingungen schafft. Daimler Truck legt die Wahl des richtigen Mix neuer Antriebstechnologien letztlich in die Hand der Kunden. Jene würden am Ende darüber entscheiden, was für Lkw geliefert werden und damit wohl auch darüber, wie schnell die Wende stattfinden mag.
Gut gerüstet
Daimler Truck Aktie Chart
Daimler Truck kann der Mobilitätswende relativ entspannt entgegenblicken. Herausforderungen wird es zweifellos geben. Rein technologisch ist man aber gut aufgestellt, um im Zweifel auch kurzfristige Anpassungen vorzunehmen. Das frühe Investieren in neue Technologie könnte sich auf lange Sicht durchaus auszahlen und vielleicht auch deshalb sind die Anleger der Aktie gegenüber wohlgesonnen. Der Kurs verbesserte sich seit Jahresbeginn um rund 20 Prozent bis auf 43,81 Euro zum Wochenende.
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