Ende Juli noch nahe der 50 EUR Marke, ist die Daimler-Aktie einen Monat später von diesem Wert weit entfernt. Obwohl es in den letzten Wochen immer wieder Positives zu berichten gab, schaffen die Bullen es einfach nicht sich durchzusetzen und so stagnierte das Wertpapier zwischen 40,5 und 42,7 EUR. Nun hat der Automobil-Gigant jedoch eine Ankündigung gemacht, welche die Anleger interessieren sollte.
In Südamerika drückt der Schuh gewaltig
Der südamerikanische Markt ist seit Jahren ein großes Sorgenkind von Daimler. Deshalb hat nun die brasilianische Einheit von Mercedes Benz, dem lokalen Marktführer für Lastkraftwagen und Busse, verkündet, dass sie 1,4 Milliarden Reais (340 Millionen Dollar) in die Einführung einer neuen Lkw-Linie investieren wird. Die Investition ist Teil eines Pakets, das bis 2024 2,4 Milliarden Reais (582,6 Millionen US-Dollar) umfassen soll.
Hauptgrund ist, dass Daimler großer Hoffnung in den brasilianischen Inlandsmarkt setzt und erwartet, dass dieser im Jahr 2020 wachsen wird. „Brasilen ist heute ärmer als 2012, 2013“, sagte Philipp Schiemer, Präsident von Mercedes Benz für Brasilien und Lateinamerika und sprach von den Jahren, in denen der Inlandsmarkt seinen Höhepunkt beim Fahrzeugabsatz erreichte. Während die Lkw- und Busverkäufe wachsen, liegen sie immer noch deutlich hinter den Spitzenwerten Brasiliens zurück.
Brasilien hat sich immer noch nicht vollständig von der schlimmsten Rezession seit einem Jahrhundert erholt, die 2015 die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas traf. Brasilien hat auch in diesem Jahr, Ansätze einer neuen Rezession gezeigt, und die Wirtschaftsanalysten sind sich einig, dass das BIP 2019 unter 1% wachsen wird. Auch die politische Situation rund um den neuen Präsidenten Bolsonaro, der von Vielen als der Donald Trump Südamerikas gesehen wird, ist angespannt. Dass Daimler dennoch so optimistisch ist, wird nicht jedem Anleger gefallen.
Auch um die Exporte von Mercedes-Benz Brasilien sieht es schlecht aus. „Argentinien ist unser größter Exportmarkt, und es zeigte in den letzten zwei Monaten Anzeichen einer Erholung, aber es wird von nun an wieder sinken, das ist klar“, sagte Schiemer. Außerdem erzählte er Reportern im Mercedes-Benz-Werk in Sao Paulo, dass der Export von in Brasilien hergestellten Lastwagen und Bussen heute weniger als 30% der Produktion ausmacht, während er in der Spitze „fast 50%“ ausmachte.
Eine gute Nachricht ist, dass Mercedes Benz Brasilien 500 Lastwagen an den Bierhersteller Ambev SA und 1.600 Busse an die Stadt Sao Paulo verkauft hat. Beides Rekordverkäufe für das Unternehmen. Mercedes-Benz fügte hinzu, dass es eine zweite Schicht in ihrer Busproduktionslinie einleiten wird, um die potentielle Nachfrage zu decken.
Fazit: Daimler reichten die leicht positiven Zeichen aus, um auf Anhieb alles auf eine Karte zu setzen und ordentlich Geld in den Markt zu pumpen. Sollten sich der brasilianische Markt und die wichtigsten Exportziele wie Argentinien, deutlich schlechter entwickeln als erwartet, wäre dies ein Fiasko für Daimler. Aktionäre müssen hoffen, dass sich die Investitionen bezahlt machen, und die Situation gut beobachten.
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