Daimler muss oder will, je nach Sichtweise, in die Elektromobilität investieren. Um dafür Mittel freizusetzen, müssen jedoch die Personalkosten massiv runter. Seit November ist klar, dass der Konzern daher mindestens 10.000 Stellen in der Verwaltung streichen wird, wie Personalvorstand Wilfried Porth ankündigte. Daimler habe für die kommenden drei Jahre ein Einsparpotenzial von mindestens einer Milliarde Euro ausgemacht. Nun bekamen laut SWR-Informationen die Mitarbeiter offenbar erste Angebote vorgelegt.
Abfindungen und Boni
Wer demnach das Unternehmen freiwillig verlässt, kann laut des Berichts mit einer umfangreichen Abfindung rechnen. Ein 40-jähriger Angestellter könne mit bis zu 30 Bruttomonatsgehältern rechnen, wenn er den Konzern rasch verlasse. Das Angebot ist laut SWR gestaffelt nach der Länge der Betriebszugehörigkeit, „man muss aber mindestens drei Jahre bei Daimler beschäftigt gewesen sein“, heißt es. Ab einem Alter von 57 Jahren sei eine Frühpensionierung möglich. Doch auch wer seine Arbeitszeit um zehn Stunden in der Woche reduziere, bekomme einen Bonus.
Es geht um jede zehnte Stelle
Entsprechende Eckpunkte zum Personalabbauprogramm waren laut Daimler bereits im November mit dem Gesamtbetriebsrat ausgehandelt worden. Betriebsbedingte Kündigungen soll es in Deutschland bis Ende 2029 bei der Daimler AG, der Mercedes-Benz AG sowie der Daimler Truck AG demnach nicht geben. Konzernweit sollen dennoch bis zu rund 1,4 Milliarden Euro Personalkosten eingespart und jede zehnte Management-Stelle gestrichen werden. Daimler kündigte damals auch an, auslaufende Verträge von Zeitarbeitern in der Verwaltung nur noch in Ausnahmen zu verlängern. Ähnlich sparsam wolle der Konzern künftig mit 40-Stunden-Verträgen umgehen und damit Kosten sparen, hieß es. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) bezeichnete den Arbeitsplatzabbau bei Daimler als „besorgniserregend“.
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