Es ist gut eine Woche her, da hatte Daimler wenig Gutes zu vermelden: Nach Ansicht des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) habe der Autobauer „in Hunderttausenden weiteren Diesel-Fahrzeugen eine unzulässige Abgastechnik verwendet“. Die Konsequenz aus Sicht der Behörde: Daimler müsse rund 260.000 Sprinter-Transporter zurückrufen. Und was macht die Daimler-Aktie? Sie steigt und steigt und steigt. Gut neun Prozent auf 48,42 Euro hat der Konzern binnen weniger Tage an Börsenwert zugelegt – was auch an einer anderen Nachricht aus dieser Woche gelegen haben dürfte.
Kernmarke legt um zehn Prozent zu
Denn laut dem Europäischen Auto-Verband (Acea) war die Zahl neu zugelassener Fahrzeuge in Europa im September um 14,5 Prozent auf rund 1,2 Millionen Stück gestiegen – und auch Daimler profitierte, Dieselskandal hin oder her, vom Aufschwung. So legte der Autokonzern bei der Kernmarke Mercedes im Jahresvergleich um rund zehn Prozent von 78.084 verkauften Fahrzeugen auf 85.844 Einheiten zu. Die Bilanz des Gesamtkonzerns wurde lediglich dadurch geschmälert, dass die Tochter Smart im September 2019 in Europa nur noch 5600 Kleinstwagen absetzen konnte. Im Vorjahresmonat waren es noch 7355, was somit einem Rückgang um fast 24 Prozent entspricht.
Weltweit wieder in der Spur
Vom Winzling einmal abgesehen: Weltweit betrachtet scheint sich Daimler zumindest im margenträchtigen Premiumsegment auf die Treue seiner Kunden verlassen zu können. Der Pkw-Absatz von Daimler stieg nach Unternehmensangaben von Juli bis September insgesamt um 12,2 Prozent auf 590.514 Einheiten. Dies sei ein neuer Verkaufsrekord für das dritte Quartal, verkündete der Konzern zum Monatsanfang. Die Zahl beeindruckt umso mehr, wenn man den bisherigen Jahresverkauf betrachtet: Im ersten Halbjahr 2019 waren die Auslieferungen von Daimler gegenüber dem ersten Halbjahr 2018 noch um 4,6 Prozent zurückgegangen.
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