Daimler ist spät dran – und will das Feld von hinten aufrollen. Während Hersteller wie BYD (China), VDL (Niederlande) oder auch Skoda (Tschechien) längst mit eigenen Elektrobussen am Markt sind, zieht nun der schwäbische Auto- und Nutzfahrzeugbauer nach. Noch in diesem Jahr sollen in Berlin, Hamburg und Mannheim die ersten Batterie-Fahrzeuge im Testbetrieb von Haltestelle zu Haltestelle rollen, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet. In Oslo und Luxemburg sollen demnach von 2019 an sogar Serienfahrzeuge fahren.
Interesse ist vorhanden
„Qualität geht vor Schnelligkeit“, zitiert die SZ Daimler-Nutzfahrzeug-Chef Martin Daum zum späten Einstieg seines Konzerns. Nicht die schnellsten würden sich am Ende durchsetzen, „sondern die besten“. Und das Interesse am Citaro E-Cell ist offenbar da: 300 städtische Verkehrsbetriebe aus aller Welt hatten sich auf Einladung von Daimler zur ersten Präsentation in einer Industriehalle in Mainz eingefunden. Berlin hatte zuvor bereits 15, Hamburg sogar 20 Fahrzeuge für das Jahr 2019 verbindlich bestellt.
Millionen-Metropole hat komplett umgestellt
Dass der erste deutsche Hersteller von E-Bussen Aufträge erhält, ist bereits als Erfolg zu werten. Denn längst fahren in den Metropolen der Welt rein batteriebetriebene Busse im Regelverkehr. Laut Süddeutscher Zeitung etwa in Bologna und Trondheim Fabrikate der Iveco-Tochter Heuliez, in Amsterdam und Eindhoven Busse von VDL, in Trondheim und Malmö Exemplare von Volvo. Elektrobus-Hauptstadt weltweit ist allerdings die Zwölf-Millionen-Metropole Shenzhen. Diese, nicht zufällig Standort von BYD, hat komplett auf E-Busse umgestellt. 16 000 E-Fahrzeuge des chinesischen Herstellers sind dort unterwegs.
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