Was gibt es eigentlich Neues von der OSRAM Licht AG, kurz „Osram“? Deren Geschäftsfeld Beleuchtung ist natürlich inzwischen mit allerlei Dingen wie Sensorik, halbleiterbasierten Beleuchungslösungen und „hastenichtgesehen“ verbunden.
Da hier laut Osram auf Energieeffizienz geachtet wird, leistet das Unternehmen mit seinen Produkten und Lösungen (wie es heutzutage heißt) unserer Gesellschaft wertvolle Dienste. Gefällt mir.
Bekanntlich hat Osram seit einiger Zeit einen Großaktionär, die ams AG (über eine 100%ige Tochter der ams). Und dieser Großaktionär hat offensichtlich Appetit auf Osram bekommen. Wie heißt es so treffend – manchmal kommt der Appetit beim Essen…
Jedenfalls teilte Osram mit, dass der Großaktionär ein Delisting-Erwerbsangebot abgeben möchte.
Delisting? Genau:
Dann soll der Börsenhandelt an den regulierten Märkten der Börsen Frankfurt und München eingestellt werden. (Klingt so, als ob die Notierung im Freiverkehr bestehen bleibt, wir werden es sehen.)
Dieses Erwerbsangebot liegt mir vor, darin wird eine Frist für die Annahme bis zum 18. Juni 2021 genannt, geboten werden 52,30 Euro je Aktie.
Und wenig verwunderlich hat der Kurs der Osram-Aktie an den Börsen nun auch in etwa dieses Kursniveau erreicht.
Übrigens: Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, hat Osram ohnehin bereits 2020 einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit ams (deren 100%iger Tochter…) geschlossen.
Im Rahmen dessen können Osram-Aktionäre eine Abfindung von 45,54 Euro je Osram-Aktie annehmen. Ansonsten gibt es eine jährliche Ausgleichszahlung von 2,57 Euro brutto je Aktie.
Diese jährliche Ausgleichszahlung ist ja ganz in Ordnung im Hinblick auf eine nette Dividendenrendite.
Die Frage ist, wieviele Aktionäre das „Delisting-Erwerbsangebot“ annehmen werden. Denn wer weiß, vielleicht kommt ams über die Tochter dann auf einen so hohen Anteil, dass die übrigen Osram-Aktionäre via „Squeeze-Out“ herausgedrängt werden können. Falls das so ist, wäre dann die nächste Frage, was es dann als Gegenleistung für jede Osram-Aktie geben würde.
Es geht hier also – wie so oft an der Börse – um eine Entscheidung unter Unsicherheit. Aber die Fakten sollten Aktionäre/innen kennen, um dann eigenverantwortlich eine Entscheidung treffen zu können.
Ich (Michael Vaupel) freue mich auch über konstruktive Kritik.
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