Liebe Leserinnen und Leser,
das neue Jahr beginnt. Es kommt zwar nicht zu einem Paukenschlag, aber die Börsen haben immerhin etwas Fahrt für die Kursbewegung aufgenommen. Die Aktie, die stets – zum Beispiel neben BioNTech – besonders beobachtet wird, ist der Titel von Nel Asa. In den ersten Morgenminuten hat die Aktie an der Aktienbörse in München gleich einen Aufschlag von 0,6 % geschafft. Es wurden zwar erst wenige Aktien gehandelt, dennoch zeigt sich damit in den ersten Minuten eine gewisse Beruhigung gegenüber den vorhergehenden Tagen.
Nel Asa: Etwas besser
Die Aktie war noch am Freitag kurz vor dem Jahreswechsel um -1,3 % nach unten gerutscht. Am Donnerstag der vergangenen Woche ging es für die Norweger um annähernd 2 % nach oben. Und auch an den Tagen zuvor schwankte der Kurs in etwas, aber nicht dramatisch. Damit ist der derzeitige Ankerpunkt der Betrachtung der Pure Player am Aktienmarkt unter den Wasserstoffwerten ein wertvoller Signalgeber: Die Wasserstoff-Ära an den Aktienmärkten scheint auch im neuen Jahr noch nicht beendet zu sein.
Das Chartbild zeigt, dass Nel Asa (und Co.) sicherlich ein schwieriges Jahr 2024 verlebt haben.
Nel Asa zumindest hat aber im abgelaufenen Jahr deutliche Spuren einer zwar starken Krise, einer aber dann folgenden Erholung gezeigt. Der Titel ist auf dem Weg dazu, sich oberhalb einer wichtigen Unterstützungszone zu etablieren.
Die Statistik zeigt, wie relativ stabil der Wert mittlerweile wieder geworden ist.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Die Norweger stehen vor einem wichtigen Jahr. Beim zuletzt im Oktober veröffentlichten Quartalsbericht wurden zwar erneut enttäuschende Nachrichten verbreitet. Dennoch zeigte sich im Auftragsbuch ein erheblicher Bestand. Nel Asa hatte Aufträge im Wert von 200 Millionen Dollar vermeldet. Vereinzelt waren größere Aufträge noch gar nicht erfasst, sodass unter dem Strich immer davon auszugehen ist, dass der Titel aktuell doch einige Auftragsreserven hat.
Einer der Aufträge, die auch im neuen Jahr für vielleicht die größte Spannung sorgen, ist eine Kooperation der US-Tochter von Nel Hydro mit dem Verteidigungsministerium in den USA. Diese Kooperation umfasst letztlich nur ein Projektvolumen in Höhe von 5 Millionen Dollar. Dennoch: Nel Asa bzw. hier Nel Hydro werden über 19 Monate lang an der Verbesserung in der Entwicklung von PEM Elektrolyseuren arbeiten. Elektrolyseure werden benötigt, um mithilfe von Energie-Einsatz Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zu spalten, womit Wasserstoff dann sowohl als Energiequelle, z. B. als Brennstoff für den Antrieb, wie auch als Transportmittel bzw. auch als Quelle für Strom benutzt werden kann. „Grüner“ Wasserstoff, wie ihn hier offenbar auch das US-Verteidigungsministerium langfristig einsetzen möchte, wird in der Elektrolyse durch Energie aus regenerierbaren Quellen gespeist.
Der Auftrag hat einen besonderen Vorteil für Nel Asa: Es zeigt sich, dass die US-Behörden mittlerweile zu Nel Hydro ein ordentliches Vertrauen aufgebaut haben, da der Auftrag über einen längeren Zeitraum läuft. Dies wiederum eröffnet die Chance darauf, von staatlichen Aktivitäten zu profitieren.
Die USA haben mit dem Inflation Reduction Act (IRA) im Jahr 2024 ein langfristiges Programm aufgelegt, das unter anderem auch die Energiewirtschaft mit hohen Beträgen fördern soll. Dieses Programm ist wiederum darauf ausgelegt, etwa über Steueranreize die Produktion von grünem Wasserstoff so günstig werden zu lassen, dass dieser mit herkömmlichem, sogenanntem grauem Wasserstoff, wirtschaftlich in Wettbewerb treten zu lassen.
Als Produzent von Elektrolyseuren wiederum kann Nel Asa darauf setzen, damit einen Vertriebspunkt für die eigenen Produkte zu haben, der zu deutlich mehr Aufträgen führen kann. Im Gegensatz zu anderen europäischen Unternehmen hat Nel Asa mit der Nel Hydro die Chance, davon ohne bürokratische Hemmnisse in den USA zu profitieren. In diesem Sinne wird Nel Asa zumindest die Chance haben, an den Börsen nun recht gute Nachrichten zu erzeugen.
Zwischenzeitlich gibt es – branchentypisch – immer wieder schlechte Nachrichten. So hat zuletzt ein Kommentar für eine Kursbelastung gesorgt. Die DNB Markets hatte gar den Titel zum Verkauf empfohlen, da Nel Asa inzwischen nicht mehr – wie vormals oder auch wie oft diskutiert – Spezialist für Wasserstoff-Tankstellen sei, sondern ein Unternehmen zur Entwicklung von alkalischen Elektrolyseuren sei.
Dieser Geschäftszweig sei zwar erfolgreich, andere Entwicklungslinien könnten jedoch nur mit Unterstützung von Dritten gelingen. So war eine Kooperation mit General Motors abgeschlossen worden. Aber immerhin hat Nel Asa diese Kooperation abgeschlossen, wandten Beobachter ein.
Demzufolge sah sich zumindest die Jefferies Group als weitere Analystenquelle genötigt, das Kursziel der Norweger sogar anzuheben. Nel Asa könne auf 20 statt 19 NOK kommen, was nun annähernd 2,00 Euro entspricht. Der „Großauftrag“, auf den sich die Analyse u.a. bezieht, behandelt allerdings eine „Reservierungsauftrag“ über 16 Wasserstoff-Tankstellen, womit die Umsätze noch nicht wirtschaftlich wirksam sind – sondern im Endeffekt eine vorzeitig vermeldete Hoffnung darstellen. In den kommenden Monaten soll diese Reservierung in einen Auftrag überführt werden. Damit ist die wirtschaftliche Situation letztlich weiterhin offen.
Die Auftragsvolumina wachsen zwar, Gewinne wird Nel Asa 2024 wohl indes nicht schreiben können. Die Börsen sind demnach frei, Trend-Folge oder Gegenwetten zu betreiben. Mit dem Kurs von gut 1,32 Euro hängt Nel Asa direkt zwischen Kauf- und Verkaufssignalen aus der charttechnischen und aus der technischen Analyse. Der GD200 etwa ist nur minimal verfehlt worden. Diese Situation ist deutlich komfortabler als für die Konkurrenz etwa von Plug Power oder Ballard Power.
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