D-wave Quantum-Aktie: Wer hat Angst vor Alphabet?

Nach einer atemberaubenden Kursrallye, in deren Zuge sich der Kurs der D-wave Quantum-Aktie innerhalb von nur vier Wochen fast verfünffachte, brach das Papier des Quantencomputer-Spezialisten in den letzten drei Handelstagen um 20 Prozent ein. Was steckt hinter der Kurskorrektur?

Ein technologischer Meilenstein

Möglichweise sind es einfach nur Gewinnmitnahmen. Man kann es Anlegern nicht verübeln nach einer Kursexplosion innerhalb weniger Wochen Kasse zu machen.

Vielleicht gab es aber auch einen anderen Auslöser für die Kurskorrektur. Sein Name: Alphabet. Die Google-Muttergesellschaft stellte zum Wochenbeginn Forschungsergebnisse zu ihrem Quantenprozessor Willow vor, die es in sich haben.

Laut Unternehmensangaben konnte Willow einen Benchmark-Computertest in weniger als fünf Minuten bestehen. Zum Vergleich: Einer der bislang leistungsstärksten Supercomputer der Welt benötigte für den gleichen Text zehn Septillionen Jahre. Für alle, die nicht in diesem Zeitrahmen denken: Das ist länger als das Universum bereits existiert. Hinzu kommt, dass der Alphabet Quantenprozessor eine niedrigere Fehlerrate durch die Korrektur von Fehlern direkt bei ihrem Auftritt erreichte.

Dieser technologische Fortschritt löste möglicherweise Bedenken aus, dass Alphabet mit all seiner Marktmacht die kleineren Player im Quantencomputing aus dem Markt fegen könnte. Auf eine kommerzielle Nutzung von Quantencomputer müssen Anwender noch einige Jahre warten, aber der Wettlauf zu den ersten seriellen Anwendungen ist bereits voll im Gange.

Mini-Unternehmen gegen Multimilliarden-Konzern

Im Gegensatz zum Multimilliarden-Konzern Alphabet kommt D-wave Quantum nur auf einen homöopathischen Umsatz von knapp neun Millionen US-Dollar. Der Verlust ist mit über 80 Millionen US-Dollar um ein Vielfaches höher. Ein Investment in die D-wave Quantum-Aktie sei deshalb nur Anlegern mit einem enormen Risikoappetit zu empfehlen.