Der Fehlschlag beim Corona-Impfstoff und das schier endlose Warten auf die neue Version überschattet bei CureVac derzeit alles. Dabei ist die BioTech-Firma aus Tübingen weit mehr als nur das. CureVac will nämlich ähnlich wie BioNTech in den nächsten Jahren bei der Krebsbekämpfung neue Maßstäbe setzen.
Hierzu hatte das Unternehmen zuletzt eine aussichtsreiche Meldung gemacht. So gab CureVac im Juni bekannt, dass man die Firma Frame Cancer Therapeutics übernommen habe. Dabei handelt es sich um ein Unternehmen, das sich auf die fortschrittliche Genomik und Bio-Informatik spezialisiert hat. Der Clou: Die Lösungen von Frame Cancer Therapeutics können dazu beitragen, Neoantigene für verschiedene Krebsarten zu identifizieren. Daraus ließen sich wiederum Impfstoffe ableiten.
CureVac: Lösungen von Frame helfen bei der Entwicklung von Krebsimpfstoffen
„Die Einbettung von Frame-Technologie und -Expertise in die Onkologie-Forschung von CureVac komplementiert unsere Fähigkeit, vielversprechende Neoantigene für unsere mRNA-Krebsimpfstoffprogramme zu identifizieren und zu validieren“, erklärte CureVac-Chef Franz-Werner Haas.
Der Manager weiter: „Die von den Forschern von Frame entwickelte Bioinformatik-Plattform hat das Potenzial, ein breites Spektrum von Neoantigenen zu identifizieren, das über herkömmliche Neoantigene hinausgeht und dabei helfen könnte, hochwirksame Impfstoffe gegen Krebs zu entwickeln.“
So kann die von Frame Cancer Therapeutics entwickelte „FramePro“-Plattform strukturelle Veränderungen innerhalb eines Krebsgenoms feststellen, die zu neuen offenen „Leserahmen“ (Open Reading Frame) führen.
„Diese neuen offenen Leserahmen führen zu neuartigen Proteinen, die in gesundem Gewebe fehlen und dadurch vom Immunsystem als fremd erkannt werden können. Obwohl diese genetischen Veränderungen für Individuen sehr spezifisch sind, können die resultierenden neoantigenen Proteine von vielen Patienten weitergegeben werden. Das könnte potenziell die Entwicklung breit anwendbarer Krebsimpfstoffe ermöglichen“, betonte CureVac.
CureVac bezahlt Übernahme mit eigenen Aktien
Zur Einordnung: Die deutsche BioTech-Firma lässt sich die Akquisition von Frame Cancer Therapeutics insgesamt 32 Millionen Euro kosten. Der Zahlungsbetrag soll in CureVac-Aktien beglichen werden. Nach einer Vorauszahlung von 50 Prozent wird der verbleibende Betrag auf das Erreichen zweier Projekt-Meilensteine aufgeteilt.
Übrigens: Das Beispiel CureVac zeigt, wie wichtig es für Sie als Anleger ist, stets auf das Marktrisiko zu achten. Was Sie dazu alles wissen müssen, lesen Sie hier.
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