Liebe Leserin, lieber Leser,
nach ihrem Sturz auf ein neues Allzeittief bei 2,23 Euro Ende vergangener Woche hat sich die Aktie von CureVac wieder etwas stabilisiert. So liegen die Papiere des Tübinger Impfstoff-Entwicklers im Xetra-Handel zwischenzeitlich bei wieder 2,42 Euro und damit seit dem Tief mit gut sechs Prozent im Plus. Damit allerdings notiert die CureVac-Aktie noch immer zweistellig im Wochenminus. Dabei ist der entscheidende Tag der Mittwoch, erst dann wird abgerechnet.
CureVac legt Quartalszahlen vor
Denn am 24. April 2024 wird das Unternehmen die Finanzergebnisse für das vierte Quartal sowie das Gesamtjahr 2023 veröffentlichen. Um 15 Uhr wird CureVac zudem eine Telefonkonferenz inklusive Webcast in englischer Sprache anbieten. Und die Spannung unter den Anlegern ist groß. Wird sich die leichte Erholung aus dem 3. Quartal fortsetzen?
- In diesem beliefen sich die Erlöse auf €16,5 Mio., was einem Anstieg um €5,3 Mio. bzw. 47,3% gegenüber dem Vergleichsquartal 2022 entsprach
- In den ersten drei Quartalen war der Umsatz des Unternehmens hingegen um 44,0% auf insgesamt €31,2 Mio. gesunken
- Der operative Verlust belief sich bis zum 30. September 2023 derweil auf €186,2 Mio., was einem Anstieg um €58,3 Mio. entsprach
„Das operative Ergebnis wurde von mehreren wesentlichen Faktoren beeinflusst, die hauptsächlich mit dem Abschluss unserer Bemühungen um einen Impfstoff der ersten Generation für COVID-19 zusammenhängen“, begründete CureVac damals das gestiegene Minus. In der Tat war das Unternehmen mit diesem krachend gescheitert. Aufgrund mangelnder Wirksamkeit war die Entwicklung gestoppt worden, während BioNTech mit seinem zugelassenen Impfstoff während der Pandemie Milliardengewinne einfuhr.
CureVac und BioNtech im Patentrechtsstreit
Mit dem Mainzer Konkurrenten liegen die Tübinger seit 2022 in einem andauernden Patentrechtsstreit, der im Dezember zunächst zugunsten von BioNTech ausging. Das Bundespatentgericht erklärte laut tagesschau.de ein von CureVac beanspruchtes europaweites mRNA-Grundlagenpatent zu Impfstoffen in Deutschland für ungültig. Neben CureVac klagt auch der Rivale Moderna, der ebenfalls seine Patente durch den Covid-19-Impfstoff von BioNTech und Pfizer verletzt sieht. CureVac hatte zudem angekündigt, in Berufung gehen zu wollen. Die Aktie stürzte damals dennoch um rund 40 Prozent ab, verlor in der Folge immer mehr an Wert.
Doch CureVac selbst bleibt zuversichtlich: Die Hoffnungen liegen nun unter anderem auf dem Corona-Impfstoff der 2. Generation, den man hartnäckig weiterentwickelt. Am 5. Januar hatte das Biotechunternehmen Interim-Phase 2-Daten des COVID-19-Impfstoff-Entwicklungsprogramms in Zusammenarbeit mit GSK veröffentlicht, „die starke Validierung der firmeneigenen Technologie-Plattform belegen“, wie es damals hieß. Ein Update gab es seitdem allerdings nicht mehr.
Neue Daten aus Impfstoffprogrammen
Das ist bei weiteren Impfstoffprogrammen anders: So gab CureVac erst Anfang April ebenfalls „vielversprechende Interim-Phase-2-Daten“ aus dem Entwicklungsprogramm für saisonalen Grippeimpfstoff bekannt , auch hier in Zusammenarbeit mit GSK. Die Nachricht führte allerdings nicht zu einem Anstieg der CureVac-Aktie. Und auch eine vor einer Woche gemeldete strategische Kooperation zur Entwicklung neuartiger Krebsimpfstoffe mit MD Anderson konnte die CureVac-Aktie nicht stützen. Dabei schaffe diese „starke Synergien zwischen einzigartiger mRNA-Kompetenz von CureVac und translationaler und klinischer Forschungsexpertise von MD Anderson“, wie man betonte.
MD Anderson wird demnach für die Durchführung erster Phase-1/2-Studien in geeigneten klinischen Indikationen verantwortlich sein. CureVac hält hingegen weltweite Exklusivrechte für spätere Entwicklungsphasen, Kommerzialisierung oder Verpartnerung von Produktkandidaten. Ob es jemals dazu kommt, ist freilich ungewiss. Und so bleibt ein Investment in CureVac vor allem eine Frage des Glaubens.
UBS glaubt an Kursrallye bei CureVac-Aktie
Dies zeigt sich auch bei den derzeit aufgerufenen Kurszielen für die Anteilscheine am Unternehmen, die kaum weiter auseinander liegen könnten. Während der Vorsichtigste von den derzeit bei marketscreener.com gelisteten Analysten mit einem fairen Wert von 2,74 Euro kaum noch Kurspotenzial entdeckt, glaubt die Mutigste an 16,62 Euro. Dafür müsste sich die CureVac-Aktie im Wert um rund 600 Prozent steigern. Wie realistisch ist das?
Es war die schweizer UBS, die nach der gerichtlichen Ungültigkeitserklärung des Patents die CureVac-Aktie weiter mit „Kaufen“ und mit diesem hohen Kursziel beibehalten hatte. Analystin Eliana Merle betonte damals, dass dieses Patent nur eines von vielen in dem anhaltenden Rechtsstreit mit den Konkurrenten BioNTech und Pfizer sei. „Merle unterstreicht, dass der langfristige Wert der mRNA-Plattform von CureVac bei den aktuellen Kursen nicht vollständig anerkannt wird“, hieß es auf Wallstreet Online. Für das Jahr 2024 identifizier die Expertin „mehrere potenzielle Kurstreiber“.
CureVac-Kursziele sind zum Teil veraltet
Diese allerdings sind bislang ausgeblieben. Werden die Zahlen vom Mittwoch nun zu einem Umdenken führen? Nicht nur die UBS-Vertreterin, auch die anderen Analysten sind in ihrer Mehrheit augenscheinlich positiv gestimmt.
- Das durchschnittliche Kursziel liegt aktuell ebenfalls bei beachtlichen 11,42 Euro
- Auch hierfür müssten sich die Papiere im Wert annähernd verfünffachen
Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass diese Analysen zum Teil Monate alt sind und seitdem nicht aktualisiert wurden. Zur Einordnung: Seit ihrem Zwischenhoch von gut 11 Euro im Juni 2023, es ist kein Jahr her, hat CureVac annähernd 80 Prozent an Börsenwert eingebüßt.
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