Noch vor rund 14 Monaten galt der Tübinger Wirkstoffforscher CureVac als einer der aussichtsreichsten Entwickler eines möglichen Corona-Impfstoffs. Doch das Vakzin des Unternehmens verzögerte sich und geriet schließlich zum Rohrkrepierer.
Für viele ist das Desaster rund um CureVac ein Sinnbild für das Versagen der Politik, schließlich kaufte der deutsche Staat Anteile an dem Unternehmen. Kein Wunder also, dass die Opposition im Bundestag die Regierung inzwischen scharf kritisiert.
Besonders pikant: Nun kam heraus, dass CureVac der Großen Koalition offenbar die Pistole auf die Brust gesetzt hat, um einen Einstieg des Bundes im Prinzip zu erzwingen.
CureVac-Aktie: Unternehmen setzte Regierung offenbar unter Druck
Laut einem Bericht des „Business Insider“ schrieb das Unternehmen bereits im Januar 2020 erstmals an die Regierung. Zwei Monate später verschärfte CureVac dann den Ton und suggerierte den Ministerien ein Szenario, wonach der Abzug der Produktion und Impfdosen in die USA drohte.
„Ich möchte gerne einen Technologietransfer unserer proprietären Produktion in die USA und den Abzug der Impfdosen aus Tübingen verhindern, deswegen wende ich mich nochmals an Sie“, so ein CureVac-Vertreter laut „Business Insider“ gegenüber der Bundesregierung.
Bitte um staatliche Mittel
Die Tübinger verbanden die Aufforderung zusätzlich mit der Bitte um Geldmittel. Man könne aus eigener Kraft kurzfristig für die Entwicklung keine Mittel locker machen. Dabei soll es vor allem um Investitions- und Personalkosten gegangen sein.
„Unsere finanziellen Mittel sind derzeit durch andere Projekte geblockt und kurzfristig nicht verfügbar, deswegen sind wir auf einen Kredit und die Förderung der zusätzlichen Personalkosten angewiesen“, so der CureVac-Vertreter im März 2020. Kurze Zeit später forderten die Tübinger dann konkret eine staatliche Beteiligung.
FDP kritisiert Regierung
Bei der Regierung scheint das Wirkung gezeigt zu haben. „Durch die schlichte Erwähnung eines Technologietransfers in die USA brannten im Bundeswirtschaftsministerium und den anderen beteiligten Ministerien offensichtlich die Sicherungen durch“, monierte FDP-Wirtschaftssprecher Reinhard Houben laut „Business Insider“. Die Regierung habe tölpelhaft und fahrlässig gehandelt.
CureVac weist Vorwürfe von sich
CureVac selbst wehrt sich übrigens gegen den Vorwurf, man habe der Regierung die Pistole auf die Brust gesetzt. „Es gab kein Kaufangebot der US-Regierung. Wenn von drohendem Technologietransfer die Rede ist, dann geht es um die sehr reale Gefahr, dass Wissenschaftler – und damit ihr Know-how – in Länder abwandern könnten, in denen Forschung besser finanziert wird, etwa nach Amerika oder Asien“, so eine Sprecherin des Unternehmens.
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