Die Aktie von Compleo Charging Solutions ist in der Woche vor Weihnachten in die Tiefe gerauscht, nachdem das finanziell angeschlagene Ladetechnikunternehmen einen Insolvenzantrag gestellt hat. In der Folge brachen die Papiere um mehr als 80 Prozent ein und erreichten ein neues Rekordtief bei 0,830 Euro. Dabei entstand eine riesige Kurslücke (Gap) zwischen 6,130 und 1,380 Euro, die in den vergangenen Wochen etwa zur Hälfte gefüllt wurde. Zu Jahresbeginn kletterte die Aktie im Hoch bis auf 3,790 Euro.
Bei einem perfekten Timing konnten die Anleger demnach schnelle Gewinne von mehr als 350 Prozent abgreifen. Dabei handelte es sich aber nur um spekulative Rebound-Gewinne nach dem krassen Kurseinbruch zuvor. Seit Wochenbeginn tendiert die Aktie schon wieder in südlicher Richtung. Das zeigt, dass Anleger nicht daran glauben, dass der Anstieg nachhaltig ist, sondern dass die jüngst markierten Tiefpunkte schnell wieder in den Fokus rücken könnten.
Unternehmensleitung stellt Insolvenzantrag
Die Verhandlungsgespräche mit potenziellen Investoren und Stakeholdern über die kurzfristige Bereitstellung zusätzlicher Finanzmittel haben nicht zum erhofften Ergebnis geführt, wie das Unternehmen mitteilte. Da der Vorstand die positive Fortführung der Geschäfte als gefährdet ansah wurde aufgrund der drohenden Zahlungsunfähigkeit die Insolvenz beantragt.
Das hat die zuvor bereits unter Druck stehende Aktie zum Einsturz gebracht. Auf Jahressicht stehen Kursverluste von fast 95 Prozent zu Buche. Ziel von Compleo war es, zu einem führenden Anbieter im Bereich Ladetechnik in Europa zu werden. Doch die Probleme auf dem Beschaffungsmarkt und eine schwache Entwicklung im Geschäft mit Wallboxen haben dem Unternehmen im letzten Jahr schwer zugesetzt.
Compleo Charging Solutions-Aktie – wie geht es weiter?
Nach einer Prognosesenkung im September kündigte Compleo im November einen strengen Sparkurs an. Doch nun scheint der Firma das Geld auszugehen. Für die Aktie bedeutet das viel Unsicherheit und Risiko, da die weiteren Entwicklungen nicht absehbar sind. Anleger sollten daher besser an der Seitenlinie bleiben.
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