Liebe Leserin, lieber Leser,
ein Gespenst mit dem Namen „Bankenkrise“ geht um. Gestern hat es die Aktien der deutschen Banken „erwischt“. Die Commerzbank war bis zu -12% im roten Bereich, viel besser sah es auch bei der Deutschen Bank mit -8,1% nicht aus. Was ist der Grund für diese panikartigen Verkäufe?
SVG: Mangelnde Risikokontrolle im Silicon Valley
Die Silicon Valley Bank hatte sich auf ein lukratives, aber auch durchaus risikoreiches Geschäftsmodell spezialisiert. Sie vergab Kredite an Start-Up-Unternehmen und verwaltete deren Einlagen. Das Ganze geriet ins Wanken, als die Zinsen wieder zu klettern begannen. Hier wurde wohl auch bei der Absicherung der Risiken massiv versagt. Zwar wurden langlaufende Staatsanleihen gekauft. Die verloren aber massiv an Wert, als die Zinsen stiegen. Eine Absicherung fehlte hier wohl. Zwar hatte Obama als Reaktion auf die Immobilienkrise 2009 die Regularien verschärft. Trump hatte jedoch als Nachfolger nichts Besseres zu tun, als diese wieder zu „kippen“. Die SVG musste in Folge nun die Pleite bekannt geben.
Furcht vor einem allgemeinen Bankenkollaps
Nun haben die Investoren Sorge, dass auch andere Banken ähnlich fahrlässig gehandelt haben. Gleichzeitig wächst auch die Sorge davor, dass die Start-Ups ihre Kredite und ihre Einlagen bei der SVG verlieren. Kein Wunder, dass die Bankaktien gestern weltweit massiv unter Druck standen.
FED hat bereits eingegriffen
Die amerikanische Notenbank FED hat bereits interveniert. Weitere 25 Milliarden Dollar werden den Banken für Kredite zur Verfügung gestellt. So können sich Banken, die in ähnlichen Schwierigkeiten sein sollten, entsprechend hier frisches Kapital holen.
Es ist mit hoher Sicherheit ein isoliertes Ereignis
Bei der SVG kam alles zusammen, was bei einem Zins-Gegenwind zur Katastrophe führt. Die Bank hatte die mögliche Rendite über die notwendige Absicherung gestellt. Wenn ich ehrlich bin, bin ich fassungslos über ein solches Maß an Ignoranz. Jeder wusste, dass die Zinsen steigen würden. Anstatt dann noch entsprechende Absicherungen gegen die Verluste bei den Anleihen zu etablieren, hat man alles laufen lassen. Auch die durch Trump wieder gelockerten Regularien trugen massiv dazu bei. Dennoch erwarte ich von Bankern, dass sie halbwegs sorgfältig agieren. Schließlich hängt hauptsächlich das Geld ihrer Kunden von ihren Entscheidungen ab.
Commerzbank: Anderes Geschäftsmodell, anderes Sicherheitsverständnis
Man kann eine deutsche Bank nicht ernsthaft mit der SVG vergleichen. Kredite für Start-Ups nehmen im alltäglichen Bankgeschäft bei einer deutschen Bank weitaus weniger Raum als bei einem „Spezialisten“ wie der SVG ein. Auch ist hier der Sicherheitsaspekt weitaus höher gewichtet. So gab die Commerzbank bereits im November 2022 bekannt, dass die Immobilienkreditvergabe durch rigide gehandhabt wird. Ich möchte Ihnen das folgende Zitat nicht vorenthalten: „Gestiegene Finanzierungskosten und Lebenshaltungskosten führen derzeit dazu, dass möglicherweise nicht jeder Finanzierungswunsch erfüllt werden kann“. So äußerte sich der Sprecher der Commerzbank.
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