UniCredit hält bisher an den Übernahmeplänen für die Commerzbank fest, stößt dabei aber auf immer mehr Widerstand. Nicht nur der Vorstand wehrt sich gegen entsprechende Ambitionen. Auch der Betriebsrat spricht sich unter Verweis auf mögliche Arbeitsplatzverluste für eine Eigenständigkeit der Commerzbank aus.
Weitere Rückendeckung erhalten die Skeptiker nun von Ulrich Caspar, seines Zeichens Präsident der IHK Frankfurt. Gegenüber der „FAZ“ ließ Caspar wissen, die Bafin um eine Überprüfung bisher getätigter Investitionen von UniCredit gebeten zu haben. Insbesondere soll untersucht werden, ob die italienische Bank den Prinzipien eines ehrbaren Kaufmanns folgte.
Law and Order
Konkret sollen Transaktionen in Bezug auf die Commerzbank in den Blick genommen werden, die vor dem Ende der Verkaufsauktion der Bundesregierung im September geschahen. Als problematisch wird dabei angesehen, dass es möglicherweise ein abgesprochenes Vorgehen von Investmentbanken gegeben haben könnte und Veröffentlichungspflichten dabei verletzt wurden.
Caspar betonte, nicht grundsätzlich gegen die Beteiligung ausländischer Wettbewerber zu sein. Solche müssten aber nach Recht und Gesetz erfolgen. Ob UniCredit sich dabei etwas zu Schulden kommen lassen hat, ist derzeit offen. Es soll aber näher untersucht werden und sollte sich etwas finden, könnte die geplante Übernahme noch schwieriger werden.
Die Commerzbank-Aktie im Höhenflug
Commerzbank Aktie Chart
Der Commerzbank-Aktie verliehen die Übernahmegerüchte neues Leben und das Umgarnen von Aktionären durch den Vorstand beschleunigte diese Entwicklung zusätzlich. Als Sahnehäubchen gab es zuletzt noch die Finanzpläne von Union und SPD, was die Kurse den höchsten Stand seit über zehn Jahren hob. Davon haben die Bullen sich in dieser Woche etwas entfernt und am Dienstagmorgen standen statt 24,15 Euro nur noch 22,95 Euro auf der Anzeigetafel. Derartige Korrekturen gehen aber in Ordnung und stellen noch kein zwingendes Ende des Aufwärtstrends dar.
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