Commerzbank-Aktie: Eine riskante Angelegenheit?

Die neue Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp warnt vor Risiken, die durch eine Übernahme der Commerzbank durch UniCredit entstehen könnten.

Auf einen Blick:
  • Bettina Orlopp sieht Gefahren durch eine Fusion mit UniCredit für die Commerzbank.
  • Unter anderem befürchtet sie ein geringeres Rating und damit den Verlust bestimmter Kunden.
  • Den Anlegern scheinen die skeptischen Töne zu gefallen.

Erst seit Kurzem steht Bettina Orlopp an der Spitze der Commerzbank und in dieser Position obliegt es ihr, ergebnisoffene Gespräche mit UniCredit zu führen, welche eine Übernahme des deutschen Geldhauses anstrebt. Von Beginn an machte Orlopp allerdings keinen Hehl daraus, dass sie einem solchen Szenario skeptisch gegenübersteht.

Im Gespräch mit dem „Handelsblatt“ unterfütterte sie dies mit der Warnung vor einigen unangenehmen Entwicklungen. So könne das eigene Rating nach einer Übernahme nachlassen, wodurch möglicherweise Kunden abspringen, die ausschließlich Geschäfte mit Banken machen, die über sehr gute Bonitätsnoten verfügen. Aktuell steht die Commerzbank laut dem „Spiegel“ bei A-, während UniCredit drei Stufen tiefer bei BBB verharrt.

Droht Stillstand bei der Commerzbank?

Davon ab hält Orlopp die Integration von zwei großen Banken für äußerst schwierig, was die Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank gezeigt habe. Mehrere Jahre sei man damit beschäftigt gewesen, die Systeme der beiden Kreditinstitute zusammenzuführen. Dies könne man sich in der heutigen Zeit nicht mehr erlauben.

Diesen kritischen Tönen stehen freilich auch einige Experten gegenüber, die optimistischer auf eine Übernahme blicken und darin Vorteile für den deutschen Standort erkennen. Dass sich aber die Commerzbank-Chefin derartig äußert, verleiht dem Ganzen durchaus ein gewisses Gewicht. Bei den Aktionären scheint es gut anzukommen.

Aktienkurs im Höhenflug

Commerzbank Aktie Chart

Die Aktie der Commerzbank konnte heute Morgen in einem eher schwachen Handel um knapp 1,8 Prozent zulegen und zeitweise bei 16,78 Euro ein neues 52-Wochen-Hoch erreichen. Die mögliche Übernahme bleibt allerdings das beherrschende Thema. Jedes noch so kleine Anzeichen zu den weiteren Entwicklungen kann den Aktienkurs schwer beeinflussen. Einstellen müssen Anleger sich daher sehr wahrscheinlich auf eine nicht zu unterschätzende Volatilität in den kommenden Wochen und Monaten.

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