Die Commerzbank sorgt momentan für viel Gesprächsbedarf. Nicht nur an der Börse ist dies der Fall. Die geplante Übernahme durch UniCredit hat sich längst zu einem Politikum entwickelt, welches auch an diversen Stammtischen gerne durchgekaut wird. Die offizielle Haltung der Bundesregierung ist Skepsis, jedoch soll eine Übernahme nicht aktiv verhindert werden.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) fordert allerdings Letzteres und verweist auf große Gefahren für Arbeitsplätze, sollte die italienische UniCredit die Commerzbank übernehmen. Die Nachrichtenagentur „Reuters“ berichtet nun, dass die Bundesregierung tatsächlich im Rahmen ihrer Möglichkeiten gegen eine Übernahme lobbyieren könnte.
Commerzbank: BaFin im Fokus
Im Mittelpunkt soll dabei die BaFin stehen, welche derzeit im Auftrag der EZB prüft, ob UniCredit den Anteil der Commerzbank von 9,9 auf 29,9 Prozent erhöhen darf. Das Institut untersteht direkt dem Bundesfinanzministerium, sodass eine gewisse Einflussnahme wohl durchaus im Bereich des Möglichen wäre. Die Bundesregierung sorgt sich in erster Linie darum, dass Deutschland in Mitleidenschaft gezogen werden könnte, sollte UniCredit ob seiner vielen italienischen Staatsanleihen eines Tages in Bedrängnis geraten.
Offiziell bestätigt ist bisher nicht, dass die Bundesregierung oder das Finanzministerium aktiv eine Übernahme zu verhindern versuchen. Zudem sind die Erfolgsaussichten eher fraglich, da die EZB das letzte Wort haben wird. An den Märkten entsteht durch die Spekulationen letztlich nur noch mehr Unsicherheit.
Die Commerzbank-Aktie beißt sich fest
Commerzbank Aktie Chart
Jene entlädt sich zwar nicht in Form größerer Korrekturen, doch weitere Höhenflüge bleiben der Commerzbank-Aktie momentan auch verwehrt. Das Papier hat sich in den letzten Tagen zwischen 16,50 Euro und 17 Euro festgebissen; am Dienstagmorgen standen 16,57 Euro auf dem Ticker. Solange die Übernahmefrage nicht geklärt ist, ist auch der weitere Kursverlauf vollkommen offen und schwer anfällig für kurzfristige Verwerfungen.
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