Die italienische Großbank macht keinen Hehl daraus, dass sie an einer Übernahme der Commerzbank durchaus interessiert ist. Gegenüber der „FAZ“ ließ Konzernchef Andrea Orcel allerdings mitteilen, dass eine feindliche Übernahme nicht geplant sei. Man könne Anteile im Zweifel auch wieder verkaufen und würde damit schon jetzt einen hübschen Gewinn einfahren.
Als eine pauschale Absage an eine Fusion sollte dies aber nicht verstanden werden. Vielmehr dürfte Unicredit darauf hoffen, dass der Zusammenschluss einvernehmlich und damit wahrscheinlich auch günstiger erfolgen könnte. Es bleiben aber einige Optionen offen, da der Bund laut Insidern wohl wie geplant Anteile veräußern möchte.
Commerzbank: Geld stinkt nicht
Dieser Plan soll vom Bundesfinanzministerium wohl auch dann durchgezogen werden, wenn Unicredit sich dadurch weitere Anteile an der Commerzbank sichern könnte, berichtet das Nachrichtenportal „Bloomberg“. Ob Interesse an weiteren Zukäufen besteht und zu welchen Preisen jene geschehen könnten, dafür gibt es aber noch keinerlei Anhaltspunkte.
Die Commerzbank selbst zeigt sich eher zurückhaltend und von den plötzlichen Übernahmefantasien überrascht. Aus dem Management gab es bisher weder offene Begeisterung, noch eine klare Absage an eine mögliche Fusion zu hören. Das sorgt an den Märkten freilich für nicht weniger Unsicherheit, da über der Zukunft des Geldhauses ein gigantisches Fragezeichen zu hängen scheint.
Schockstarre?
Commerzbank Aktie Chart
Die anfängliche Freude über die von UniCredit anvisierte Übernahme scheint nun einem gewissen Abwarten zu weichen. Nach kleineren Korrekturen im gestrigen Handel trat die Commerzbank-Aktie am Freitagmorgen weitgehend auf der Stelle, dies aber auf einem sehr ansehnlichen Kurs in Höhe von 15,61 Euro. Die weiteren Aussichten lassen sich kaum einschätzen, solange es keine Klarheit über mögliche Übernahmeszenarien gibt. Langweilig dürfte es bei dem Titel aber so schnell mit Sicherheit nicht werden.
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