Die Kursentwicklung der Commerzbank-Aktie scheint inzwischen stark von der Realität abgekoppelt zu sein. Negative Nachrichten in Sachen Weltpolitik und -wirtschaft perlen derzeit an der Bankaktie ab, als wäre nichts gewesen. Zur Wochenmitte steigt der DAX-Wert um weitere acht Prozent auf ein neues Mehrjahreshoch. Ist diese Megarallye der Commerzbank-Aktie denn noch „normal“?
Mehrere Kurstreiber
Mit der Kategorie „normal“ kommt man an der Börse bekanntermaßen nicht weit bei der Erklärung von Kursentwicklungen. Für Anleger scheint die Commerzbank-Aktie derzeit der ganz große Favorit unter den europäischen Banktiteln zu sein. Das hat mehrere Gründe.
Die neue CoBa-Chefin Orlopp bringt die Bank nicht nur ergebnistechnisch weiter auf Kurs, sondern hat dem Kreditinstitut auch ambitionierte Ziele gegeben. Inzwischen entwickelt sich die Commerzbank sogar zu einem attraktiven Dividendenwert.
Darüber hinaus scheinen viele Anleger auf eine satte Übernahmeprämie durch die italienische Unicredit zu spekulieren. Ob die Übernahme überhaupt noch kommt und wenn ja, welchen Preis die Unicredit bezahlen wird, ist derzeit völlig unklar.
Nicht zuletzt sorgt das gewaltige Sondervermögen der voraussichtlichen Bundesregierung offenbar für großen Rückenwind bei deutschen Banken. Auch die Aktie der Deutschen Bank zählt am heutigen Mittwoch zu den ganz großen Gewinnern. Die beiden großen deutschen Privatbanken könnten in der Tat stark von einer Ankurbelung der deutschen Binnenkonjunktur profitieren.
Die Luft wird dünner
Trotz dieser Kurstreiber seien Anleger darauf hingewiesen, dass die Commerzbank-Aktie inzwischen mehr oder weniger deutlich über den Kurszielen fast aller Bankanalysten notiert. Das muss nicht zwingend heißen, dass die Aktie in den kommenden Tagen einbrechen wird. Aber die Luft für weitere Kurssteigerungen wird zunehmend dünn.
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