UniCredit treibt seine Übernahmepläne für die Commerzbank weiter voran. Vor wenigen Tagen beantragte die italienische Bank beim Bundeskartellamt, den eigenen Anteil an der Commerzbank bis auf 29,99 Prozent aufstocken zu dürfen. Von der EZB wird ein Urteil darüber bereits in den kommenden Tagen erwartet.
Der Vorstand der Commerzbank wehrt sich bereits seit Längerem gegen die (feindliche) Übernahme. Zu diesem Zweck werden mit Stellenabbauten Kosten gesenkt und die Aktionäre freuen sich über diverse Geschenke wie steigende Dividenden und Aktienrückkaufprogramme. Schützenhilfe erhält der Konzern nun auch vom eigenen Betriebsrat.
Commerzbank: Der Betriebsrat gibt sich kämpferisch
In der „FAZ“ wird Betriebsratschef Sascha Uebel mit markigen Worten zitiert. UniCredit werde sich im Falle einer Übernahme bei Verhandlungen „die Zähne ausbeißen“, heißt es. UniCredit-Chef Andrea Orcel möchte man „so viele Probleme bereiten wie möglich“. Ganz konkret stell Uebel in Aussicht, das am bis zum 30. Juni 2028 geschlossenen Transformationsvertrag auch im Falle einer Übernahme nicht zu rütteln sei.
Widerstand gibt es auch aus der Politik, welche laut Aussage von Orcel durchaus eine Rolle spielt. Ohne Zustimmung der neuen Bundesregierung solle es wohl keine Übernahme geben. Kanzlerkandidat Friedrich Merz sprach sich unlängst für eine weitere Eigenständigkeit der Commerzbank aus. Damit ist das letzte Wort zwar noch nicht gesprochen, doch einfacher wird es für UniCredit nicht.
Wenn zwei sich streiten…
Commerzbank Aktie Chart
Die Anleger genießen das Übernahmepoker um die Commerzbank und freuen sich über immer weiter steigende Kurse. Zum Wochenende standen bereits 20,61 Euro auf dem Ticker. Allein seit Jahresbeginn ging es um knappe 33 Prozent aufwärts. Seit den ersten Meldungen über die mögliche Übernahme schoss der Titel sogar um über 60 Prozent in die Höhe. Unabhängig davon, wer sich am Ende durchsetzen mag, scheinen die Anteilseigner als der lachende Dritte dazustehen, denn sie werden von beiden Seiten heftig umworben.
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