Es ist seit Monaten das bestimmende Thema rund um die Commerzbank. Gemeint sind die offensiven Avancen des italienischen Wettbewerbers UniCredit, die in Frankfurt für Unmut sorgen. Nun scheint sich der Konflikt zwischen den beiden Großbanken weiter zuzuspitzen.
Commerzbank: UniCredit-Chef spricht von „gegenseitigem Interesse“
In einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) hatte der CEO von Unicredit, Andrea Orcel, konstatiert, dass sein Management in den letzten zwei bis drei Jahren regelmäßig Gespräche mit deutschen Instituten und im Speziellen mit der Commerzbank geführt habe. Orcel hatte zudem betont, dass es sich hierbei nicht um einzelne Treffen gehandelt habe, sondern um eine zweistellige Anzahl von Gesprächen, die auch konkrete Inhalte thematisiert hätten.
Der UniCredit-Chef leitete daraus ein „gegenseitiges Interesser der beiden Banken“ ab, das über einen sehr langen Zeitraum bestanden habe. „Die Commerzbank hat Vorschläge gemacht“, sagte er zur FAZ. „Wir haben lange darüber gesprochen.“
Orcel hofft auf neue Bundesregierung
Hintergrund ist das Ansinnen der deutschen Bundesregierung, sich von ihrem Anteil an der Commerzbank trennen zu wollen. Im Januar 2025 ist dieser stufenweise Verkaufsprozess gestartet, der jedoch viel Zeit in Anspruch nehmen dürfte. Die UniCredit hingegen wollte die ursprünglich 16 % des Bundes auf einen Schlag übernehmen.
Doch daraus scheint zunächst nichts zu werden, auch weil die Scholz-Regierung einer Übernahme durch UniCredit ablehnend gegenübersteht. Die Italiener hoffen nun, dass eine neue Bundesregierung nach der Wahl im Februar grünes Licht geben könnte.
Commerzbank betont „feindliches“ Vorgehen der UniCredit
Inzwischen reagierte auch die Commerzbank auf die Aussagen des UniCredit-Chefs und machte diesem schwere Vorwürfe. Tatsächlich habe es keine Gespräche zwischen dem Management der UniCredit und dem der Commerzbank in den letzten zwei Jahren gegeben, heißt es in einem Statement der Frankfurter.
Die Commerzbank stuft das nicht abgestimmte Engagement des Konkurrenten daher als „feindlich“ ein. Die UniCredit habe durch ihr Vorgehen viele Stakeholder gegen sich und einen möglichen Deal aufgebracht. Die Commerzbank sieht weiterhin ein konkretes Angebot als Voraussetzung für mögliche Verhandlungen. Bislang aber habe UniCredit keinen Vorschlag unterbreitet.
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