Bereits seit Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine betreibt die Commerzbank keinerlei Neukundengeschäft mehr bei ihrer russischen Tochter. Aktiv ist das Frankfurter Geldhaus auf dem dortigen Markt allerdings bis heute, was ihr etwas auf die Füße fallen könnte.
Zuletzt wurde die Commerzbank zum Ziel von Pfändungen und bei der Bekanntgabe der Quartalszahlen warnte man vor weiteren Risiken. Wie das „Handelsblatt“ berichtet, soll intern sogar schon eine Insolvenz der Russland-Tochter durchgespielt werden. Denn im Fall der Fälle wäre es eher keine Option, frisches Geld aus Deutschland nachzuschießen.
Eine günstige Gelegenheit für die Commerzbank?
Äußern wollte die Commerzbank sich zu der Berichterstattung nicht. Nach Einschätzung einiger Beobachter wäre eine Insolvenz in Russland aber vielleicht nicht einmal das schlechteste Szenario. Zwar würde wohl ein dreistelliger Millionenverlust in den Büchern stehen. Es wäre aber auch eine Gelegenheit, um sich endgültig von Geschäften in Russland zu verabschieden.
Möglich ist dies für die Commerzbank nicht ohne Weiteres, da es zur Rückgabe einer Banklizenz eine Genehmigung braucht. Dies könnte das Unternehmen mit einer Insolvenz nach Einschätzung von Experten umgehen und damit auch Risiken minimieren, in Zukunft ins Visier von westlichen Behörden zu geraten, die auf die Einhaltung von Sanktionen achten.
Beste Laune an der Börse
Commerzbank Aktie Chart
Bei den Aktionären scheint all das nur eine untergeordnete Rolle zu spielen. Konzentriert wird sich auf hervorragende Ergebnisse im ersten Quartal und eine Prognose, die unter anderem bei den Zinsergebnissen vorherige Erwartungen übertrifft. Damit im Rücken konnte die Commerzbank-Aktie vergangene Woche erstmals seit über zehn Jahren die 15-Euro-Marke übersteigen. Am Montagmorgen standen nach kaum nennenswerten Verlusten noch imposante 15,64 Euro auf der Anzeigetafel.
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