Coca-Cola-Aktie: Heimlich, still und leise!

Coca-Cola scheint seine Nachhaltigkeitsziele ohne große Ankündigung aufzuweichen und zieht damit Kritik auf sich.

Auf einen Blick:
  • Coca-Cola entfernt einstige Ziele für Mehrwegverpackungen von seiner Webseite.
  • Stattdessen werden nun eher vage Zusagen ausgesprochen.
  • Umweltschützer üben Kritik an dem Vorgehen.
  • Die Aktionäre sorgen sich derweil weiterhin um ernüchternde Absatzzahlen.

Noch bis vor Kurzem warb Coca-Cola auf der eigenen Webseite damit, den Anteil von Mehrwegverpackungen auf 25 Prozent erhöhen zu wollen. Diese Anmerkung fehlt allerdings mittlerweile, die der „Guardian“ berichtet. Ohne große Ankündigung scheint der Getränkegigant seine Umweltziele etwas frisiert zu haben, und das offenbar nicht zum Besseren.

Veröffentlicht wurden nun „aktualisierte freiwillige Umweltziele“. Jene sehen vor, 35 bis 40 Prozent Recyclingmaterial in Primärverpackungen einzusetzen. Weltweit soll der Anteil auf 30 bis 35 Prozent ansteigen. Ferner beabsichtigt Coca-Cola, für eine höhere Quote beim Einsammeln von Flaschen und Dosen zu unterstützen. 70 bis 75 Prozent der jährlich am Markt platzierten Verpackungen sollen mit einer Ausbau der Sammelinfrastruktur wieder eingesammelt werden.

Coca-Cola sorgt für Verärgerung

Coca-Cola bemüht sich freilich um ein gutes Image und macht auf Bestrebungen für mehr Umweltschutz aufmerksam. Doch Kritiker bemängeln, dass konkrete Ziele weitgehend gestrichen wurden. Stattdessen muten die neuen Leitlinien eher vage an und bieten mehr als genug Spielraum für künftige Anpassungen.

Zudem wird der Einsatz von mehr Recyclingmaterial kritisch betrachtet. Umweltschützer bemängeln, dass selbst gut recycelbare Kunststoffe nach einigen Kreisläufen zu Müll mutieren würden. Das Plastikproblem an sich werde dadurch bestenfalls verschleppt, nicht aber gelöst. Da Coca-Cola zu den größten Inverkehrbringern von Plastikverpackungen weltweit zählt, fällt die Kritik entsprechend laut aus.

Aktionäre haben (auch) andere Sorgen

Auf Nachfrage des „Spiegel“ wollte sich Coca-Cola Deutschland bislang nicht zur Berichterstattung äußern. Auch vom US-Mutterkonzern scheint es kein Statement zu geben. An der Börse spielt das Thema derweil eine eher untergeordnete Rolle. Dort macht sich aufgrund von Anzeichen für schwache Absatzzahlen eine dezente Abwärtsbewegung bemerkbar. Eine kurze Phase der Erholung aus dem November wurde weitgehend kassiert. Heute Morgen standen 59,19 Euro auf dem Ticker. Gleichwohl sei gesagt, dass Coca-Cola bislang noch jede Krise unbeschadet überstanden hat.

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