Australien ist einer der wichtigsten Versorger der Welt mit Flüssigerdgas (LNG). In den letzten Wochen jedoch gerieten diese unter anderem für Asien und Europa essenziellen Lieferungen ins Stocken. Der Grund: Arbeiter verschiedener LNG-Anlagen Australiens haben gestreikt.
Betroffen davon war unter anderem der US-Konzern Chevron. Der Öl- und Gasgigant betreibt in Australien verschiedene Standorte, an denen Erdgas in flüssigen Zustand versetzt und anschließend per Schiff exportiert wird. Zwei dieser Standorte wurden nun bestreikt: „Gorgon“ und „Wheatstone“. Beide befinden sich in Westaustralien und gelten als unabdingbar für die australische LNG-Branche.
Chevron in Australien: Nach Streikende – Konflikt schwelt weiter
Vor knapp zwei Wochen dann haben sich die Gewerkschaften und Chevron auf ein vorläufiges Ende der Arbeitsniederlegungen geeinigt. Doch der Konflikt ist offenbar noch lange nicht gelöst, wie nun ein Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zeigt. Demnach arbeiten die Arbeitnehmervertreter und das Management des US-Konzerns immer noch daran, Vorschläge der australischen Fair-Work-Commission (FWC, vergleichbar mit einem Arbeitsgericht) in einen rechtsverbindlichen Vertrag umzusetzen.
Doch das scheint alles andere als einfach zu sein. Laut Reuters haben zwei Gewerkschaften am Donnerstag erklärt, dass Chevron seine Verpflichtungen „gebrochen“ habe. Die Arbeitnehmervertreter würden sich nun zusammenfinden, um das weitere Vorgehen zu beraten. Ein Vertreter der Gewerkschaften will demnach den Beschäftigten empfehlen, gegenüber Chevron erneut eine Streikabsicht zu erklären. Reuters zufolge gibt es immer noch erhebliche Meinungsverschiedenheiten, etwa wenn es darum geht, ob und inwiefern Chevron Mahlzeiten der Arbeiter erstattet oder die Reise zu deren Schulungen finanziert.
Chevron: Neue LNG-Streiks wären wohl sehr teuer
Für den US-Konzern wären weitere Streiks jedenfalls eine bittere Pille. Nach Schätzungen der Forschungsgruppe EnergyQuest würden das Unternehmen und seine Partner durch die Arbeitsniederlegungen umgerechnet rund 45,6 Millionen Euro an Einnahmen verlieren – pro Tag.
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