Ceconomy: Nach der Dürre Geldregen für Vorzugsaktionäre

Wenn Sie schon länger an der Börse aktiv sind, werden Sie das wissen: Am deutschen Aktienmarkt gibt es eine Besonderheit. Einige Unternehmen besitzen zwei Aktiengattungen. Stammaktien und Vorzugsaktien.

Oft spielt das keine große Rolle, aber in den kommenden Wochen gibt es eine seltene Ausnahmesituation. Den Vorzugsaktionären der in Düsseldorf ansässigen Ceconomy AG steht nach einer längeren Dürrephase ein Geldregen bevor. Ebenfalls blicken wir gleich auf das jüngste Zahlenwerk. Zuvor jedoch ein kurzes Unternehmensportrait.

Ceconomy im Kurzportrait

Auch wenn Ihnen der Name Ceconomy AG nicht geläufig ist, werden Sie aber die Töchter des Unternehmens kennen: Ceconomy ist der Mutterkonzern der ehemaligen Metro-Handelsketten Saturn und Mediamarkt.

Neben einer Mehrheitsbeteiligung an der Media-Saturn GmbH hält Ceconomy noch weitere Beteiligungen. Darunter ist u. a. eine Beteiligung an M.video, der größten Elektronik-Fachmarktkette Russlands und eine Beteiligung an der französischen Groupe Fnac Darty.

Auch an der PMG Retail Market Ltd. ist Ceconomy beteiligt. Dieses Joint Venture wurde 2019 von der Media-Saturn-Holding GmbH und der griechischen Olympia Group Ltd. zur Abdeckung des Markts in Griechenland und Zypern gegründet.

Die beiden Unternehmen Ceconomy und Metro bildeten bis Sommer 2017 den ehemaligen Metro-Konzern. Seit der Abspaltung sind beide Unternehmen börsennotiert.

Vorabzahlen für das Geschäftsjahr 2020/2021

Ceconomy hat kürzlich Vorabzahlen für das Geschäftsjahr 2020/2021 (bis Ende September) veröffentlicht. Der Umsatz stieg um 3,8%. Das bereinigte operative Ergebnis (bereinigtes EBIT) lag auf dem Niveau des Vorjahres (236 Mio. Euro).

Der Online-Umsatz stieg weiter kräftig auf nunmehr 6,9 Mrd. Euro (+64%). Getrieben wurde das starke Online-Umsatz-Wachstum durch steigende Website-Besuche, eine verbesserte Conversion-Rate (höhere Kaufbereitschaft der Kunden) und die Tatsache, dass die Kunden pro Einkauf durchschnittlich mehr Geld ausgegeben haben.

„Das vergangene Geschäftsjahr hat gezeigt, dass der Markt für Unterhaltungselektronik grundsätzlich ein attraktiver Wachstumsmarkt ist. Zugleich haben wir bewiesen. Dass wir über ein stabiles Geschäftsmodell verfügen“, so Ceconomy-Chef Karsten Wildberger.

Und weiter: „Wir konnten unseren Umsatz über das Niveau vor der Pandemie steigern, obwohl die Covid-19-Einschränkungen insbesondere in Deutschland viel gravierender waren als im Jahr zuvor.“

Extra-Dividende für Vorzugsaktionäre

Kommen wir nun zu dem angesprochenen Geldregen für die Vorzugsaktionäre von Ceconomy. Zunächst einmal müssen Sie wissen, dass Vorzugsaktionäre kein Stimmrecht haben und deshalb in der Regel eine höhere Dividende erhalten als Stammaktionäre.

Das war bei Ceconomy zuletzt nicht der Fall. Deshalb ist das Stimmrecht der Ceconomy-Vorzugsaktionäre aufgelebt. Da das für Ceconomy zu Problemen führt, wird es nun eine Sonderausschüttung für die Vorzugsaktionäre geben, damit das Problem behoben wird.

Das bedeutet: Die Vorzugsaktionäre von Ceconomy sollen eine Dividende von insgesamt 0,74 Euro pro Aktie erhalten. Diese setzt sich wie folgt zusammen: Jeweils 0,17 Euro werden für drei Geschäftsjahre nachgezahlt. Hinzu kommen eine Dividende von 0,17 Euro für das abgelaufene Jahr und die Mehrdividende von 0,06 Euro je Aktie.

Die Dividendenrendite liegt damit gemessen am derzeitigen Kurs der Vorzugsaktie von Ceconomy bei satten 14%. Aber Achtung: Das ist ein Einmaleffekt. In den Folgejahren wird die Dividende wieder deutlich niedriger ausfallen.

Ausblick: In den kommenden Tagen erfahren Sie mehr über die Unterschiede zwischen Stamm- und Vorzugsaktien an der deutschen Börse.

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