Der Elektronikhändler Ceconomy verliert seinen Chef an die Bundespolitik. Der plötzliche Wechsel wirft Fragen zur Strategie auf – geht der Umbau weiter voran?
Wildberger zieht es nach Berlin
Bei Ceconomy steht ein Führungswechsel an. Vorstandschef Dr. Karsten Wildberger, der fast vier Jahre lang an der Spitze der MediaMarkt- und Saturn-Mutter stand, verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch. Ab dem 5. Mai übernimmt er das neu geschaffene Ministerium für Digitalisierung und Staatsmodernisierung im Kabinett des designierten Bundeskanzlers Friedrich Merz. Wildberger erklärte, er sehe es als große Ehre an, dieses zukunftsweisende Ressort zu übernehmen. Die Digitalisierung sei schließlich ein Thema, das ihn durch seine gesamte Karriere begleitet habe.
Lob für den scheidenden CEO – und die offene Nachfolgefrage
Der Aufsichtsrat zollte Wildberger ausdrücklich Respekt für seine Arbeit. Thomas Dannenfeldt, Vorsitzender des Gremiums, hob hervor, dass der CEO Ceconomy erfolgreich auf Wachstumskurs gebracht habe – trotz schwieriger Rahmenbedingungen. Eine kurzfristige Nachfolgeregelung ist angekündigt, konkrete Namen wurden bislang jedoch nicht genannt. Die Suche nach einer neuen Führungskraft läuft also unter erheblichem Zeitdruck, denn die Fortsetzung der eingeschlagenen Strategie bleibt erklärtes Ziel.
Warum der Wechsel für Ceconomy nicht ohne Risiko ist
Gerade jetzt kommt der Abgang zu einem heiklen Zeitpunkt. Ceconomy befindet sich mitten in einem Transformationsprozess. Das Unternehmen setzt auf die Verzahnung von stationärem Handel und Onlinegeschäft, investiert massiv in Dienstleistungen rund um Technikberatung und Reparaturen und muss sich gleichzeitig in einem angespannten Konsumumfeld behaupten. Ein Wechsel an der Unternehmensspitze birgt in dieser Phase Unsicherheiten – zumal Wildberger als Architekt vieler aktueller Initiativen galt.
Ceconomy Aktie Chart
Blick auf den Aktienkurs: verhaltene Reaktion
Anleger reagierten zunächst gelassen. Die Ceconomy-Aktie bewegte sich am Montagvormittag kaum. Das könnte daran liegen, dass Wildbergers Rücktritt nicht als Vertrauensbruch gewertet wird. Sein Wechsel in die Politik erfolgt offenbar im besten Einvernehmen. Dennoch bleibt die entscheidende Frage: Kann der oder die Nachfolgerin die ehrgeizigen Wachstumsziele halten – und schafft es Ceconomy, auch unter neuer Führung stabil zu bleiben?
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