Wie gewonnen, so zerronnen: Monate- und sogar jahrelang ging es mit dem Papier des Spieleentwicklers fast stetig bergauf. Jetzt folgte der Absturz. In der vergangenen Woche krachte der Kurs um mehr als 22 Prozent nach unten. Und Anleger wie Marktbeobachter fragen sich: War das schon alles oder fällt die Aktie des polnischen Unternehmens ins Bodenlose?
Leider kein Spiel, sondern bittere Realität
Grund für den massiven Kursverlust: Der Playstation-Hersteller Sony hat das Videospiel „Cyberpunk 2077″ aus seinem Store entfernt. CD Project RED hatte es mit großem Aufwand entwickelt und produziert. Beobachter schätzen die Kosten auf rund 270 Millionen Euro, so viel Geld kostete bislang weltweit kaum ein Spiel.
Von Kritikern und Experten mit viel Vorschusslorbeeren bedacht, fiel „Cyberpunk 2077″ bei den Nutzern durch. Es hagelte Beschwerden über technische Probleme, vor allem bei der Grafik. Sony bietet den Käufern eine volle Erstattung an, teilte der japanische Elektronikkonzern am Freitag mit. Das dürfte den Entwickler mit Sitz in Warschau nicht nur viel Geld kosten, sondern auch viel Image!
Image, das sich CD Project RED in den vergangenen Jahren mühsam aufgebaut hatte. Mit dem Spiel „The Witcher“ war es weltweit sehr erfolgreich. Am 10. Dezember wurde das hochgelobte neue Videospiel auf den Markt gebracht. Doch statt des Durchbruchs folgte nun der Einbruch. Das Unternehmen hat sich bereits bei den Nutzern entschuldigt und für Januar und Februar Nachbesserungen angekündigt, auch Entschädigungen werden angeboten.
Findet die Aktie schnell wieder einen Boden?
Am Freitag schlossen die Titel von CD Project RED, die auch an der US-Technologiebörse Nasdaq gelistet sind, an der Warschauer Börse mit 264 PLN, in Frankfurt mit 61,80 Euro. Die große Frage ist, ob die Anleger nach dem Cyberpunk-Desaster jetzt weiter flüchten oder der polnische Spieleentwickler schnell wieder die Kurve bekommt.
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