Die Aktie von Carnival hatte sich vor dem Wochenende wieder deutlich stabilisiert. Nachdem die Papiere des weltgrößten Kreuzfahrtunternehmens am Donnerstag zeitweilig auf unter 16 Euro zurückgefallen waren, notierte die Carnival-Aktie zum Börsenschluss im Handel am Freitag bei deutlich mehr als 17 Euro. Was die neue Woche bringt, ist völlig ungewiss, denn der Kursverlauf hat sich offenbar von der Nachrichtenlage völlig losgelöst. Diese war zuletzt nämlich alles andere als positiv.
Schlimmer als befürchtet
Dass der Carnival-Konzern, zu dem unter anderem Aida und P&O Cruises gehören, wegen der Corona-Pandemie die meisten seiner Kreuzfahrten nun bis mindestens Mitte Oktober aussetzen muss, war möglicherweise im Kurs bereits eingepreist. Die Geschäftszahlen, die Carnival jetzt vorlegte, überraschten dann allerdings doch – im negativen Sinn: Der von der Corona-Krise stark getroffene Konzern gerate noch tiefer in die roten Zahlen als befürchtet, berichtet etwa die ARD. Im zweiten Quartal sei ein Nettoverlust in Höhe von 4,4 Milliarden Dollar (umgerechnet rund 3,9 Milliarden Euro) angefallen, hieß es am Donnerstag. Vor einem Jahr noch hatte Carnival laut des Berichts 451 Millionen Dollar verdient. Daran war jetzt nicht mehr zu denken: Der Umsatz bei Carnival brach von 4,8 Milliarden auf 700 Millionen Dollar ein. Dennoch legte der Kurs der Carnival-Aktie zuletzt wieder zu.
Wenigstens eine gute Nachricht
Geholfen hat dem Branchenriesen zweifellos, dass im April der saudische Staatfonds PIF mit gut acht Prozent bei Carnival eingestiegen war. Nichtsdestotrotz steht Carnival wegen seines Vorgehens bei den Virus-Ausbrüchen auf seinen Schiffen in der Kritik. Nach dpa-Angaben prüft ein US-Kongressausschuss bereits mögliches Fehlverhalten. Eine gute Nachricht hatte das Unternehmen am Anfang dieser Woche in diesem Zusammenhang immerhin geliefert: Nach Informationen der US-Zeitung Miami Herald durften etwa 3000 Beschäftigte der Carnival Cruise Line in Kroatien an Land gehen, um in ihre Heimatländer zurückzukehren.
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