Bis dato sah die Welt von und für Carnival wieder trüb aus. Am Donnerstag hat die Aktie vorbörslich mit einem sensationellen Hammer den Markt zunächst zurückerobert. Das Unternehmen der Reisebranche gibt sich noch nicht auf – und hat offenbar eine Trumpfkarte gespielt. Der Markt scheint mitzumachen, so der Eindruck in den ersten Handelsminuten. Fälschlicherweise, wie sich dann zeigte. Nach später „lediglich“ 10 % Rücksetzern und Kursen von bis zu 8,20 Euro ging es binnen kurzer Zeit tief unter die 8-Euro-Marke bergab, sodass das Minus sich auf mehr als 20 % vergrößerte.
Carnival: Unfassbares Plus
Der Donnerstaghandel begann dennoch mit einer Sensation: Der „tote“ Wert konnte gleich 18 % aufsatteln! Das ist erst ein erstes Signal im Abwärtstaumel und dennoch ein starkes Statement. Denn immerhin beruhte der Handel nicht auf wenigen spekulativen Vorgängen. Vielmehr sind viele hunderttausend Euro in wenigen Stunden gehandelt worden.
Der Hintergrund: Carnival hatte zunächst seine Dividende ausgesetzt und angekündigt, die Aktienrückkäufe auszusetzen (beides – und auch erwartungsgemäß – vor wenigen Tagen). Das Unternehmen sucht aber offenbar jetzt nach frischem Kapital, was die Börsen in vielen Fällen zunächst als „negativ“ begreifen würden. Aktuell aber scheint der Markt die Rahmenbedingungen zu goutieren. Denn Carnival möchte Anleihen am Markt platzieren, die je in Euro und Dollar gehandelt werden und offenbar mehrere Milliarden Euro bringen sollen. Der Dollar-Bonds ist mit einem Zins von 12,5% ausgestattet.
Die Anleihen werden zudem recht üppig besichert, denn die Forderungen sollen „vorrangig“ bedient werden – aus dem Anlagevermögen, wie es etwa in Schiffen besteht.
Zudem möchte Carnival neue Stammaktien im Umfang von 1,25 Milliarden Dollar emittieren und Wandelanleihen im Umfang von 1,75 Milliarden Dollar platzieren. Diese Maßnahmen vermitteln zumindest den Eindruck, das Unternehmen wolle sich durch diese (Corona-)Phase hindurch retten. Der Markt hat zunächst angebissen. Der Aktienkurs explodierte.
Ab einem Kurs von 10 Euro dürfte dies sogar zum Aufhorchen führen. Dann wäre aus charttechnischer Sicht ein Sprung auf die Marke von 12 Euro möglich, da keine Hindernisse mehr wahrnehmbar wären. Charttechnisch und technisch betrachtet befindet sich der Wert jedoch noch im Abwärtstrend. Deshalb ist hier streng auf den Schlusskurs zu achten. Die Notierung gab im Verlauf des Handelstages bereits wieder nach und lag mittags bei -10% und später bei -20%. Entweder hier liegen Gewinnmitnahmen vor – oder die Maßnahmen werden nun als letzte Hilfsaktion gewertet.
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