Immerhin gut 1 % gewann die Aktie von Carnival bis dato kurz vor dem Wochenende. Die Notierungen liegen noch ca. -5 % für die vergangenen fünf Tage hinten. Das Kreuzfahrtunternehmen allerdings hat mit seinen Finanzzahlen vor wenigen Tagen für Aufsehen gesorgt – und das scheint nicht das Beste zu sein.
Carnival: Doch neue Rekorde!
Generell waren die Zahlen Ende September zunächst recht gut.
Carnival Corporation veröffentlichte die Ergebnisse für das dritte Quartal 2024, die eine gemischte Entwicklung der wichtigsten Finanzkennzahlen zeigten. Doch schon direkt nach der Veröffentlichung ging es an der New Yorker Börse um 2,5 % abwärts. Die Zahlen weisen also Schwächen auf.
Carnival Aktie Chart
Die Kursperformance der Carnival-Aktie
Der Umsatz kletterte um 15,2 %
Im dritten Quartal 2024 erzielte Carnival Einnahmen in Höhe von 7,9 Milliarden USD, was einer Steigerung von 15,2 % gegenüber den 6,85 Milliarden USD im Vorjahresquartal entspricht. Kreuzfahrten sind einfach beliebter geworden, wobei dies sowohl in Europa wie auch in Nordamerika gilt. Die Zahlen:
- Passagiertickets: Die Einnahmen aus dem Verkauf von Passagiertickets stiegen um 15,2 % auf 5,24 Milliarden USD (von 4,55 Milliarden USD im Vorjahr).
- Onboard- und sonstige Einnahmen: Diese beliefen sich auf 2,66 Milliarden USD, was ebenfalls eine Steigerung von etwa 15 % im Vergleich zu den 2,31 Milliarden USD im Vorjahr darstellt. Dies zeigt, dass die Gäste weiterhin bereit sind, vor Ort zusätzliche Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen, was positive Auswirkungen auf den Gesamtumsatz hatte.
Carnival hat höhere Betriebsausgaben gehabt
Die Betriebsausgaben stiegen indes um 10 % auf 4,3 Milliarden USD, angetrieben durch höhere Kosten für Provisionszahlungen, Treibstoff und Lebensmittel. Auch die Kosten für das Bordgeschäft sowie Verwaltungskosten kletterten. Besonders die Treibstoffkosten stiegen auf 515 Millionen USD (+10 %), was auf höhere Rohölpreise zurückzuführen ist. Dies könnte ein Ansatz sein, um laufenden Quartal wieder geringere Kosten zu haben.
- Vertrieb und Verwaltung: Die Verwaltungs- und Vertriebskosten stiegen leicht um 7 % auf 763 Millionen USD, was die gestiegenen Marketing- und Personalkosten widerspiegelt.
- Abschreibungen: Die Abschreibungs- und Amortisationskosten stiegen um 9 % auf 651 Millionen USD. Dies spiegelt das kontinuierliche Wachstum der Flotte und die Modernisierung bestehender Schiffe wider.
Der Gewinn stieg um 34 %!
Nach Umsatz und Kosten folgt der Gewinn. Hier waren die Zahlen überragend: Der operative Gewinn lag bei 2,18 Milliarden USD, was einer Steigerung von 34 % gegenüber 1,62 Milliarden USD im Vorjahreszeitraum entspricht.
Der Nettogewinn betrug 1,74 Milliarden USD, eine Verbesserung um 61,8 % gegenüber den 1,07 Milliarden USD im Vorjahr. Der verwässerte Gewinn pro Aktie (EPS) stieg von 0,79 USD auf 1,26 USD, was eine deutliche Erholung im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Möglicherweise haben die Investoren und insgesamt der Markt hier mehr erwartet.
Sonstige Positionen sind in Ordnung
Carnival konnte daraus resultierend seinen Schuldenstand reduzieren, wobei die langfristigen Schulden auf 26,64 Milliarden USD sanken, verglichen mit 28,48 Milliarden USD zum Ende des Geschäftsjahres 2023. Das war auf Rückzahlungen bestehender Schulden und eine Umschuldung zurückzuführen. Allerdings belastete der Anstieg der Zinsausgaben mit 431 Millionen USD weiterhin die Bilanz, was ein wesentlicher Faktor ist, der die Anleger verunsichert haben könnte.
Der operative Cashflow erhöhte sich auf 5,01 Milliarden USD im Vergleich zu 3,36 Milliarden USD im Vorjahr, was auf höhere Einnahmen und eine verbesserte Nachfrage zurückzuführen ist. Der Cash-Bestand am Ende des Quartals betrug 1,52 Milliarden USD, ein Rückgang gegenüber den 2,42 Milliarden USD im Vorjahr. Dieser Rückgang ist auf hohe Investitionen in die Flotte und die Rückzahlung von Schulden zurückzuführen.
Der Markt reagierte empfindlich!
Die Aktie von Carnival fiel nach der Veröffentlichung der Ergebnisse um 2,5 %. Die Gründe:
- Steigende Betriebskosten: Obwohl die Einnahmen stark gestiegen sind, haben die Betriebskosten weiterhin deutlich zugenommen, insbesondere im Bereich Treibstoff und Provisionszahlungen. Diese höheren Kosten belasten die Margen, was zu Bedenken hinsichtlich der langfristigen Rentabilität führen könnte.
- Hohe Schuldenlast: Trotz der Reduzierung der Schulden bleibt das Gesamtvolumen der langfristigen Verbindlichkeiten hoch. Dies könnte den Investoren Sorge bereiten, insbesondere in einem Umfeld steigender Zinsen, was die Fähigkeit zur weiteren Schuldentilgung beeinträchtigen könnte.
- Unsicherheiten hinsichtlich der Nachfrageentwicklung: Obwohl die Nachfrage nach Kreuzfahrten im dritten Quartal stark war, gibt es Unsicherheiten über die künftige Entwicklung, insbesondere angesichts potenzieller wirtschaftlicher Abschwächungen in wichtigen Märkten wie Nordamerika und Europa.
- Rückgang der Liquiditätsreserven: Die Abnahme der Cash-Reserven im Vergleich zum Vorjahr könnte als Risiko interpretiert werden, insbesondere angesichts der hohen Verschuldung und der Notwendigkeit, weiterhin hohe Investitionen zu tätigen, um die Flotte zu modernisieren und auszubauen.
Die Aussichten!
Analysten gehen von Kurszielen in Höhe von im Mittel 35,7 % aus. Ein Grund dürfte sein, dass die Zinsen sinken – was die Kosten reduziert. Zudem werden die konjunkturellen Aussichten offensichtlich auch aus diesem Grund besser: Gut für das Kreuzfahrtgeschäft.
Die Aktie ist charttechnisch und auf Basis von GD100 sowie GD200 betrachtet ohnehin in einem Aufwärtstrend. Analysten und Markt sind sich also einig: Es sieht gut aus!
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