Carnival hat erneut für eine Paukenschlag gesorgt. Das Unternehmen musste am Dienstag zwar leichte Abschläge am Markt verbuchen. Allerdings steht dies in keinem Verhältnis zu Meldungen, die aus dem Unternehmen selbst kommen. Denn ab dem 1. August wird der Schiffsverkehr wieder losgehen. Acht Schiffe sind für den Einsatz vorgesehen, wobei die Nachfrage nach Plätzen für Kreuzfahrten erstaunlich stark zu sein scheint. Oder ist dies nicht erstaunlich?
Carnival: Profiteur von der Krise?
Analysten verweisen darauf, dass Kreuzfahrten auf der einen Seite ungünstige Bilder mit Schiffen produziert haben, die in Quarantäne gestellt worden waren. Auf der anderen Seite sind die Schifffsfahrten gegenüber Flügen in und nach der Krise möglicherweise der bessere Weg, um einen Umgang mit dem Virus auf Reisen zu finden.
Kreuzfahrten versprechen nicht nur Fernfahrten, sondern auch eigene Kabinen und die Vorstellung, dass Social Distancing anders funktionieren wird als am Flughafen. Insofern ist die Nachfrage nicht mehr ausschließlich überraschend, sondern zeigt, dass der Markt auch künftig florieren kann – vielleicht sogar erst Recht. Denn die Demonstrationen in verschiedenen Ländern zeigen, dass die Menschen die Zwangsmaßnahmen nicht mehr vorbehaltlos hinnehmen, sondern ihr vorhergehendes Leben wieder aufnehmen wollen.
In diesem Sinne hat Carnival einen immensen Vorteil. Vielleicht hat dies den Saudi-arabischen Staatsfonds dazu bewogen, 8,2 % der Anteile an diesem Unternehmen zu erwerben. Der Kurs der Aktie ist vor allem durch diese recht spektakuläre Nachricht deutlich oberhalb von 10 Euro stabilisiert und kann sich demnach zumindest im mittelfristigen Aufwärtstrend halten.
Bis zu alten Top-Kurszielen bei 20 Euro oder 25 Euro fehlt noch recht viel. Offenbar scheint Carnival aber ein resistenter Geheimtipp zu bleiben, so auch technisch orientierte Analysten. Die verweisen darauf, dass die kurzfristigen Trendindikatoren bereits nach oben zeigen.
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