Mitte Juni hatte Carl Zeiss Meditec wegen der schwachen Nachfrage seine Jahresziele eingedampft. Die Aktie krachte daraufhin deutlich ein und konnte sich bisher nicht wirklich von dem Crash erholen – wohl auch, weil der Titel immer noch mit viel Unsicherheit einhergeht. Das zumindest lässt sich anhand der ziemlich weit auseinanderklaffenden Kursziele ablesen.
Carl Zeiss-Aktie: Analyst sieht Abwertung als übertrieben an
Alexander Galitsa von Hauck Aufhäuser hatte nach den Zahlen sein Kursziel für die Carl Zeiss-Aktie bei 140 Euro belassen – ebenso seine Kaufempfehlung. Zum Vergleich: Der Titel notierte am Mittwochmittag bei 65 Euro (Stand: 03.07.2024, 13:50 Uhr). Galitsa hält also mehr als eine Verdopplung des Kurses für möglich. Der Experte sieht in den Kursrückgängen nach den Zahlen eine übertriebene Reaktion des Marktes.
Der strukturelle Wachstumsansatz sei von den aktuellen Entwicklungen wohl nicht betroffen, so Galitsa. Die Kürzung des operativen Gewinnziels um 30 % wirke erschreckender als sie es tatsächlich sei. Wichtig zur Beurteilung der Aktie sei, dass das Marktumfeld der Auslöser der Gewinnwarnung sei und nicht unternehmensinterne Probleme.
Carl Zeiss-Aktie: Andere Analystin rät vom Kauf ab
Ganz anders äußerte sich Anchal Verma von der US-Großbank JPMorgan. Die Analystin senkte nach der Gewinnwarnung ihr Kursziel von 68 auf 56 Euro und damit noch unter das Crash-Niveau. Die Einstufung behielt sie auf „Underweight“ bei. Laut Verma ist das Ausmaß der Prognoseanpassung größer als erwartet ausgefallen. Damit habe sich ihr Investmentansatz, wonach negative Impulse kommen würden, bewahrheitet. Die Aktie sei auch nach dem Crash wegen der bestehenden Risiken nicht empfehlenswert.
Etwa in der Mitte positionierte sich Jack Reynolds-Clark von der Bank RBC. Der Experte senkte sein Kursziel für die Carl Zeiss-Aktie zwar von 145 auf 85 Euro, behielt aber die Einstufung „Outperform“ bei. Reynolds-Clark betonte, dass der Medizintechnikkonzern weiterhin erhebliches längerfristiges Aufwärtspotenzial biete und die derzeit niedrigen Kurse Kaufmöglichkeiten seien.
Laut Marketscreener raten derzeit 8 von 15 Analysten zum Halten. Nur zwei Experten haben demnach eine explizite Kaufempfehlung ausgesprochen – zwei weitere raten zum Aufstocken.
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