Capital One zählt zu den größten Kreditkartenanbietern der USA – und hat jetzt mit einem überraschend starken Quartal neue Impulse gesetzt. Die Aktie legte vorbörslich um 3,5 % zu. Rückenwind gab es gleich auf mehreren Ebenen: ein Gewinnsprung, optimistische Analystenstimmen und eine milliardenschwere Übernahme, die vom Regulator durchgewunken wurde.
Zinserträge geben den Takt vor
Im ersten Quartal 2025 meldete Capital One einen bereinigten Gewinn von 4,06 Dollar je Aktie. Das lag deutlich über den Erwartungen und übertraf selbst die starken 3,45 Dollar aus dem Vorjahresquartal. Haupttreiber war der gestiegene Zinsüberschuss: Die Differenz zwischen Krediteinnahmen und Zinskosten kletterte auf 8,01 Milliarden Dollar – ein Plus von 7 %.
Weil Kreditkartenzinsen höher ausfallen als bei Hypotheken oder klassischen Ratenkrediten, konnte sich Capital One trotz Konsumzurückhaltung gut behaupten. Zwar gaben viele Verbraucher bei nicht lebensnotwendigen Ausgaben etwas nach, doch bei Zahlungen auf Kreditkarte klingelte es beim Anbieter kräftig in der Kasse.
Discover-Übernahme: Grünes Licht für Mega-Deal
Ein weiterer Kurstreiber: Die US-Aufsicht hat vergangene Woche die Übernahme von Discover genehmigt. Das 35,3-Milliarden-Dollar-Geschäft macht Capital One zum größten Kreditkartenherausgeber der USA – gemessen am Volumen. Die finale Umsetzung ist für den 18. Mai geplant.
Mit dem Deal sichert sich Capital One nicht nur Millionen neuer Kunden, sondern auch Zugang zum Discover-eigenen Zahlungsnetzwerk – ein strategischer Vorteil gegenüber Wettbewerbern wie Visa oder Mastercard.
Capital One Aktie Chart
Analysten werten auf – Kursziele steigen kräftig
Positive Quartalszahlen und der Deal mit Discover haben auch an der Analystenfront Eindruck hinterlassen:
- BTIG hob das Kursziel von 208 auf 264 Dollar an und bleibt bei „Kaufen“.
- Jefferies erhöhte auf 200 Dollar (zuvor 175) – ebenfalls mit Kaufempfehlung.
- Goldman Sachs bleibt ebenfalls bei „Kaufen“, auch wenn das Kursziel leicht von 240 auf 231 Dollar gesenkt wurde.
- JPMorgan und TD Cowen zeigen sich neutral, hoben ihre Zielmarken aber ebenfalls leicht an.
Die Analysten loben vor allem die robuste Marge, die stabile Kostenstruktur und die Ertragsstärke im Zinsgeschäft – eine Seltenheit in einem von Unsicherheiten geprägten Kreditmarkt.
Risiken bleiben – aber auch Chancen
Nicht alles glänzt: Die Nettoabschreibungen – also Forderungsausfälle – stiegen leicht auf 2,74 Milliarden Dollar. Das unterstreicht die angespannten wirtschaftlichen Bedingungen, etwa durch Zölle und konjunkturelle Schwächephasen. Dennoch zeigt sich die Unternehmensführung optimistisch. Man beobachte die Entwicklung genau, betone aber die eigenen Stärken.
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